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03.06.2009
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Karstadt -Chef: Durch Finanzkrise vom Kapitalmarkt abgeschnitten

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Reuters
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03.06.2009

Berlin (Reuters) - Karstadt-Chef Stefan Herzberg hat die Existenznot des Mutterkonzerns Arcandor mit der Finanzkrise begründet.


Foto : Barbara Sax/AFP

"Wir haben hier eine Situation, die uns durch die Finanzkrise vom Kapitalmarkt abschneidet", sagte Herzberg dem Deutschlandradio Kultur am Mittwoch. "Wir konnten vorher die Probleme selber lösen. Jetzt, durch den mangelnden Zugang zum Kapitalmarkt, sind wir dazu nicht in der Lage." Das Arcandor -Vorstandsmitglied fügte hinzu: "Unsere Banken haben uns ganz klar gesagt: Sie brauchen, um uns weiter begleiten zu können, eine Staatsbürgschaft."

Herzberg sagte, die Arcandor-Gesellschafter engagierten sich "in einem wirklich vorbildlichen Maße und prüfen im Moment auch weiteres Engagement". Mit dem interministeriellen Bürgschaftsausschuss sei das Unternehmen "in sehr konstruktiven Gesprächen". Die beantragten Staatshilfen seien "der einzige Weg, der uns im Moment helfen kann", betonte der Karstadt -Chef.

Der Chef des zum Metro -Konzern gehörenden Konkurrenten Kaufhof, Lovro Mandac, kritisierte eine "Panikmache" mit unseriösen Angaben über einen drohenden Stellenabbau bei Karstadt. Die in der Öffentlichkeit genannten Zahlen "entbehren jedweder Grundlage", sagte Mandac im ZDF. Für den Fall der von Metro angestrebten Zusammenlegung beider Kaufhausketten müssten die Zahlen für die einzelnen Standorte zunächst genau geprüft werden, bevor über das weitere Vorgehen entschieden werden könne.

"Soweit ich weiß, handelt es sich um circa 30.000 Menschen bei Karstadt und nicht mehr." Die übrigen der häufig genannten 50.000 Beschäftigten seien anderen Teilen des Arcandor-Konzerns zuzuordnen. Im Übrigen seien nur in 32 Städten sowohl Kaufhof als auch Karstadt mit Warenhäusern präsent. "Ich persönlich schätze, dass für 160 Standorte in Deutschland ein Warenhaus seinen Platz finden wird und sehr erfolgreich agieren kann", sagte Mandac.

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