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Felicia Enderes
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23.08.2019
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"Fashion Pact": 30 Modegiganten legen ihre Umweltziele fest

Übersetzt von
Felicia Enderes
Veröffentlicht am
23.08.2019

32 Mode- und Luxusunternehmen, die 150 Marken repräsentieren, schließen gemeinsam einen "Fashion Pact", der am 26. August in Biarritz auf dem G7-Gipfel von Kering-CEO François-Henri Pinault vorgestellt wird. Der Pakt zielt darauf ab, die Auswirkungen der Industrie auf das Klima, die biologische Vielfalt und die Ozeane mit den für 2030 und 2050 festgelegten Zielen zu begrenzen.

Stella McCartney und François-Henri Pinault bei der Einweihung des Fashion Tech Lab in Paris im Oktober 2017 MG/FNW - MG/FNW


Zu den verschiedenen Klimazielen gehören das Vorhaben, bis 2050 keine Netto-CO2-Emissionen zu verursachen, mit überprüfbaren Ausgleichsprogrammen wie Redd+ als Ergänzung zu den Reduktionsmaßnahmen. Bis 2030 soll auch sichergestellt werden, dass die Gruppen 100% erneuerbare Energien nutzen, mit dem Ziel, Lieferanten und Subunternehmer zu ermutigen, den Richtlinien zu folgen.

In Sachen Biodiversität wollen die Gruppen auf die intensive Viehzucht verzichten und Betriebe bevorzugen, die das natürliche Ökosystem, den Artenschutz und die Bodenregeneration respektieren. Was die Ozeane betrifft, so zielt der Pakt darauf ab, sie zu schützen, indem bis 2030 auf die Verwendung von Einweg-Kunststoffen verzichtet wird, und die Materialinnovation zu unterstützen, um die Verschmutzung durch Mikrofasern aus Kunststoff zu verringern.

Neben Kering waren Burberry, Chanel, Ferragamo, Armani, Hermès, Moncler, Prada, Ralph Lauren, Stella McCartney und Zegna die ersten Unterzeichner des Pakts. Hinzu kommen die Vertriebsriesen H&M, Gap und Inditex (Zara), die Sportartikelhersteller Adidas, Nike und Puma, die chinesischen Riesen Fung Group (Juicy Couture, Kenneth Cole...) und Ruyi (Sandro, Maje, Claudie Pierlot...), die Gruppen Bestseller (Vero Moda, LMTD...), PVH (Calvin Klein, Tommy Hilfiger, Speed...) und Capri (Versace, Jimmy Choo, Michael Kors...) sowie Fashion 3 der Mulliez-Gruppe (Jules, Brice, Pimkie...). Ebenfalls unterzeichnet haben Karl Lagerfeld, MatchesFashion, Carrefour, Galeries Lafayette, La Redoute, Nordstrom, Selfridges und Tapestry.<<<4>>>
"Der Wendepunkt"

"Das Ziel, das der Präsident der Republik Herrn Pinault gesetzt hat, ist es, Ordnung in die verstreuten Umweltinitiativen in diesem Sektor zu bringen", erklärt Baptiste Perrission-Fabert, Stabschef der französischen Staatssekretärin für Ökologie, Brune Poirson. "Und vorallem, mindestens 20 % des Sektors für das Thema zu mobilisieren: Es ist ein Wendepunkt, der bedeutet, dass die verbleibenden Unternehmen keine Ausreden mehr haben, nicht zu handeln".

Von Sanktionen und anderen regulatorischen Maßnahmen kann jedoch keine Rede sein. "In der Mode ist der beste Polizist kein Staat, sondern der Verbraucher", erklärte Marie-Claire Daveu, Direktorin für nachhaltige Entwicklung und internationale institutionelle Beziehungen bei Kering. "Was für uns zählt, sind nicht die Mittel, sondern die Ergebnisse. Sobald die CEOs ihre Namen auf dieses Dokument gesetzt haben, sind sie verpflichtet zu handeln. Denn gerade in sozialen Netzwerken werden wir sehr schnell zur Rechenschaft gezogen, andernfalls kann es einen Schaden für das Image einer Marke bedeuten."

Bei der Entwicklung des Modepakts sei keine Nichtregierungsorganisation herangezogen worden, aber sie können bei der Bewertung seiner Fortschritte eine Rolle spielen. "Wenn wir über die Idee sprechen, Initiativen zusammenzuführen, die von Chemikalien bis hin zu regenerativer Landwirtschaft reichen, oder wenn wir den Copenhague Fashion Summit erwähnen, müssen wir bedenken, dass alle diese Initiativen angeschlossene NGOs haben, die spezifisch für dieses Gebiet sind", erklärt Marie-Claire Daveu. "Vor allem sind sie internationale NGOs wie der WWF, der sich mit Fragen der Biodiversität beschäftigt."

Im Oktober wird Pinault die Unterzeichner des Modepakts zusammenbringen, die danach verpflichtet sind, jährlich über die Fortschritte bei den verschiedenen Initiativen zu berichten. LVMH, der andere französische Luxusriese, erklärte im Mai, dass er sich nicht an der Initiative beteiligen werde.

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