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Veröffentlicht am
05.07.2021
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"Krise als Chance" – Digitale Frankfurt Fashion Week eröffnet

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DPA
Veröffentlicht am
05.07.2021

Virtuelle Konferenzen statt großer Shows: Die erste Frankfurt Fashion Week ist als digitale Ausgabe eröffnet worden. Wegen der Corona-Pandemie wurden die Messen zwar abgesagt, stattdessen gibt es in dieser Woche ein umfassendes Programm im Netz. "Wir haben die Krise als Chance genutzt", sagte Anita Tillmann, Geschäftsführerin des Veranstalters Premium Group, am Montag. So soll das digitale Format auch bei künftigen Ausgaben ergänzend bestehen bleiben: "Die Zukunft der Messe ist hybrid."

FFW


Einen Fokus will die Fashion Week – jetzt und in Zukunft – auf das Thema Nachhaltigkeit legen. Schließlich gehört die Modebranche zu den umweltschädlichsten Industrien weltweit. "Unser Anspruch ist radikal zukunftsweisend", sagte Detlef Braun, Geschäftsführer der Messe Frankfurt. "Wir forcieren nicht weniger als die Transformation der gesamten Mode- und Kreativwirtschaft hin zu einer modernen, ressourceneffizienten Branche."

Aus dem "FFW Studio" werden bis Freitag Panels, Workshops und Showcases weltweit übertragen. Das progressive Format zeige, welche großartigen Potenziale es auch nach der Pandemie für die Fashion Week gebe, betonte Frankfurts Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD).

Zugeschaltet ist auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, die am Dienstag die vom Fashion Council Germany organisierte Konferenz "The New European Bauhaus - Werkstatt der Zukunft" eröffnet. Einen Tag später wird in Zusammenarbeit mit den Vereinten Nationen der "SDG Summit" präsentiert. "Es besteht wahnsinnig viel Handlungsbedarf in der Modebranche", hatte Tillmann schon vorab betont. Es sei Zeit, mehr Verantwortung zu übernehmen.

Vor einem Jahr war überraschend bekannt geworden, dass Berlin mehrere Modemessen an Frankfurt verliert. Die Premiere hatten sich die Macher allerdings ganz anders vorgestellt. Die Messen Premium, Seek, Neonyt und The Ground werden jetzt voraussichtlich erstmals im Januar 2022 in der Mainmetropole stattfinden.

Frankfurt sei im Herz von Europa, ein zentraler Handelsplatz und einer der größten Internetknotenpunkte weltweit, ergänzte Braun. Es gehe darum, bei der Fashion Week die relevantesten Vertreter aus verschiedenen Teilen der Branche zu vernetzten und dabei die gesamte Wertschöpfungskette zu berücksichtigen. Der Messechef zog sogar einen Vergleich zum Weltwirtschaftsforum: Ziel sei, "das Davos der Fashionbranche zu etablieren".

Trotz des dicken digitalen Konferenzprogramms wird es in dieser Woche aber auch ein wenig Glamour geben. So nutzen regionale Designer die Fashion Week, um ihre Arbeit an verschiedenen Orten zu präsentieren. So gab es am Montagabend Fashion zwischen Dinosaurierknochen zu sehen, als Jungdesigner Samuel Gärtner (23) zu seiner Schau ins Naturkundemuseum Senckenberg lud.

Zeitgleich wurde im Palais Thurn & Taxis der "Bunte New Faces Award Style" verliehen. Die Berliner Schauspielerin Gina Stiebitz ("Dark") wurde als Young Style Icon geehrt. Der Style der 23-Jährigen sei von Werten wie Nachhaltigkeit, Achtsamkeit und Beständigkeit geprägt, so die Begründung. In der Kategorie Young Fashion Designer ging die Auszeichnung an die Münchnerin Leonie Isabel Appels. Des Weiteren gewann Influencer Tim Hendrik Walter in der Kategorie "Watch Me".

Am Dienstag präsentiert die Mainzer Designerin Anja Gockel ihre neue Kollektion im Frankfurter Hof. Dann soll auch am Opernplatz die Frankfurt Fashion Lounge eröffnet werden – mit einem 25 Meter langen Catwalk unter freiem Himmel.

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