Von
Fabeau
Veröffentlicht am
06.08.2010
Lesedauer
2 Minuten
Herunterladen
Artikel herunterladen
Drucken
Textgröße

Abschuss frei: Jack Wolfskin sucht Käufer

Von
Fabeau
Veröffentlicht am
06.08.2010



Die Nachrichtenagentur Bloomberg schreibt unter Berufung auf eingeweihte Kreise, dass das deutsche Outdoor-Label Jack Wolfskin bald einen neuen Besitzer bekommen könnte. Die Besitzer, die Beteiligungs-gesellschaft Quadriga Capital und der PE-Ableger von Barclays, suchen für ihr Investment einer Exitstrategie – nach Möglichkeit einer, die sich richtig lohnt. Also entweder Börsengang oder Verkauf - und der Verkauf ist wahrscheinlicher. Für den Idsteiner Marktführer im Outdoor-Bereich gibt es sogar schon einen Interessenten. Der Herzogenauracher Konzern mit den drei Streifen wird als heißer Favorit für die Übernahme gehandelt – und soll schon die Investmentbank Morgan Stanley mit der Transaktion beauftragt haben.
Für Adidas wäre die Übernahme von Jack Wolfskin eine Chance im lukrativen Outdoor-Markt einen Fuß in die Tür zu bekommen. Die Herzogenauracher versuchen seit Längerem in der Branche als „die athletische Outdoor-Marke" Fuß zu fassen und bauten dafür ihre Produktionspalette aus. Nach Auskunft des Outdoor-Verantwortlichen bei Adidas, will der Konzern bis 2015 ein führender Anbieter auf dem Feld werden. „Der Outdoor-Bereich ist für Adidas ein neuer Wachstumssektor, in dem wir uns langfristig stark positionieren wollen", betont auch Adidas-Sprecherin Katja Schreiber. Mit einer Übernahme des Tatzen-Unternehmens könnte sich der Sportkonzern rasch an die Spitze der Outdoor-Marktführer katapultieren. Jedoch hält sich der Konzern bedeckt, ob er tatsächlich an der Übernahme interessiert sei: „Wir kommentieren keine Marktspekulation“, erklärte die Sprecherin. Geld genug hätte das Unternehmen auf jeden Fall - bei Verkündigung der Halbjahresergebnisse erhöhte Adidas die Gewinnprognose für dieses Jahr bereits zum zweiten Mal.
Jack Wolfskin konnte dank steigender Nachfrage in Asien und Europa in 2009 einen Umsatz von 251 Mio. Euro erreichen – das waren 22% mehr als in 2008. Anders als bei anderen Outdoorspezialisten, die meist Familienunternehmen sind, legte Jack Wolfskin von Anfang an Wert auf eine ambitionierte, internationale Expansionsstrategie. Das Unternehmen sucht den Markteintritt in andere Länder auch mit eigenen Stores: nach Italien und Großbritannien stehen jetzt verstärkt China und Korea auf der Agenda. Jack Wolfskin hat, um seinen Namen bekannter zu machen, auch eine ausgeklügelte Marketingstrategie entwickelt: zum Beispiel ist das Tatzenlogo der Idsteiner jetzt als Sponsor beim FC Liverpool zu sehen und soll die Marke damit in Großbritannien bekannter machen.

Foto: Jack Wolfskin

© Fabeau All rights reserved.

Tags :
Sport
Business