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02.12.2016
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Adidas und Weltverband IAAF beenden vorzeitig Partnerschaft

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DPA
Veröffentlicht am
02.12.2016

Der deutsche Sportartikelhersteller Adidas und der Leichtathletik-Weltverband IAAF werden ihre Partnerschaft "in beiderseitigem Einvernehmen" vorzeitig zum Jahresende 2016 beenden. Dies teilte das Unternehmen am Freitag (2. Dezember 2016), einen Tag vor dem Sonderkongress der IAAF in Monte Carlo, mit. Der Vertrag hatte noch eine Laufzeit bis 2019.


Adidas ist einer der wichtigsten Sponsoren des Leichtathletik-Weltverbandes. - dpa


"Wir möchten der IAAF für die erfolgreiche und professionelle Zusammenarbeit danken und wünschen dem Verband alles Gute für die Zukunft", hieß es in der Mitteilung von Adidas. Der Sportartikelhersteller wolle der Leichtathletik weiter eng verbunden bleiben, aber als Teil seiner Geschäftsstrategie einen größeren Fokus darauf legen, individuell mit den Athleten zusammenzuarbeiten. Das vorzeitige Ende des seit 2008 laufenden Vertrages hätte nichts mit der Korruptionsaffäre der IAAF um den früheren Präsidenten zu tun.

Hintergrund
Schon im Januar meldete BBC, dass Adidas seine Zusammenarbeit mit dem Leichtathletik-Weltverband IAAF beenden möchte und den Verband darüber informiert hätte, vorzeitig aus dem noch vier Jahre laufenden Sponsoringvertrag aussteigen zu wollen. Damals hieß es, dass Adidas die Konsequenzen aus dem Doping- und Korruptionsskandal ziehen würde.

Damals war bekanntgeworden, dass Diack unter anderem gegen Geldzahlungen Dopingfälle vertuscht und Athleten erpresst haben soll. Die französische Justiz hat gegen ihn wegen des Verdachts der Geldwäsche und Bestechlichkeit Anklage erhoben. Zuvor hatte eine ARD-Dokumentation systematisches Doping in Russland aufgedeckt. Die russischen Leichtathleten wurden deshalb von den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro ausgeschlossen und nur vereinzelt konnten einige dann an den Spielen teilnehmen.

Ein Ausstieg eines so großen Sponsors wie Adidas, der sich seit vielen Jahrzehnten der Leichtathletik verschrieben hat und auch im Laufbereich große Marktanteile erzielt, wird die IAAF tief treffen. Neue Förderer zu akquirieren dürfte in der jetzigen Situation extrem schwer sein, da der Weltverband und sein Ex-Präsident Lamine Diack seit Monaten in den Schlagzeilen stehen.

Zu den Partnern von Adidas in der Leichtathletik gehören unter anderen die Olympiasieger Wayde van Niekerk (Südafrika/400 Meter), David Rudisha (Kenia/800 Meter) und Tori Bowie (USA/4x100m) sowie die dreifache Gewinnerin des New York Marathons Mary Keitany (Kenia) und Marathon-Weltrekordhalter Dennis Kimetto (Kenia).
 

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