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24.08.2020
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Adler Modemärkte mit hohen Halbjahresverlusten

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24.08.2020

Die Adler Modemärkte AG spürt die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie im ersten Halbjahr deutlich. So lag der Umsatz mit 138,1 Millionen Euro um mehr als 40 Prozent unter dem Vorjahreszeitraum (236,0 Millionen Euro).
 

Adler macht im ersten Halbjahr Verluste von 40 Prozent - Adler


Obwohl Adler durch die Nutzung von Arbeitszeitkonten und Kurzarbeit einen Teil der Negativeffekte kostenseitig auffangen konnte, weise das Unternehmen einen deutlichen Rückgang des Ergebnisses vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 25,0 Millionen Euro auf -19,7 Millionen Euro aus.
 
Aufgrund der möglichen zukünftigen Entwicklung in einzelnen Modemärkten habe man im ersten Halbjahr Wertberichtigungen auf das Anlagevermögen in Höhe von - 5,8 Millionen Euro vorgenommen, so Adler. Entsprechend lag das Konzernergebnis mit - 49,4 Millionen Euro substanziell hinter dem des Vorjahreszeitraums (- 4,9 Millionen Euro).

Nachdem die Adler Modemärkte AG sich im Mai umfangreiche Finanzierungszusagen sichern konnte, von denen das Unternehmen bislang rund 20 Millionen Euro genutzt habe, weist der Konzern zum 30. Juni 2020 eine solide Liquidität von 44,4 Millionen Euro aus.
 
Diese und die verbliebenen mehr als 40 Millionen Euro aus den durch Landesbürgschaften gesicherten Konsortialkredit sollen dem Konzern helfen, die notwendigen strategischen Maßnahmen umzusetzen, um gestärkt aus der COVID-19-Krise hervorzugehen.
 
Für die Zukunft plant Adler weitere Maßnahmen. So soll die "die Generierung substanzieller Umsatzpotenziale durch die Etablierung einer neuen Community und die damit einhergehende Erweiterung des Serviceangebots, durch Kooperationen und die effiziente Nutzung des CRM-Datenschatzes der rund 9 Millionen Kundenkarteninhaber" vorangetrieben werden.
 
Zudem sollen die Onlineumsätze mithilfe vorhandener CRM-Daten, der Erschließung neuer Kundengruppen, durch neue Geschäftsmodelle und eine weitere Internationalisierung sehr deutlich über die bereits avisierten 30 Millionen Euro ausgebaut werden.
 
Darüber hinaus soll die komplette Digitalisierung der Wertschöpfungskette für Mehrumsatz und höhere Kosteneffizienz sorgen. Die Profitabilität soll zudem durch eine substanzielle Straffung der Strukturen und der Organisation, vor allem in der Konzernzentrale, und eine Intensivierung des bestehenden Standortoptimierungsprogramms deutlich erhöht werden.
 
Letztgenanntes soll beispielsweise geeignete Kooperationen und eine höhere Flexibilität bei den Standortinvestitionen umfassen. Ein weiterer zentraler Managementfokus liege in den nächsten Quartalen auch auf der Verbesserung der Cashflows und des Working Capital, erklärt Adler.

Adler hatte am 18. März aufgrund der Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf die operative Entwicklung die ursprüngliche Prognose für das Geschäftsjahr 2020 (Konzernumsatz in etwa in der Höhe des Vorjahreswertes von rund  495 Millionen Euro und ein EBITDA zwischen 66 bis 69 Millionen Euro) zurückgezogen.
 
Sollten sich die Einschränkungen aufgrund einer erneuten Zuspitzung der pandemischen Situation nicht wieder verschärfen, rechne der Vorstand der Adler Modemärkte AG für die Monate Juli bis Dezember mit einem Umsatzniveau, das voraussichtlich nicht den vergleichbaren Vorjahreswert erreichen werde. Hierbei werde mit einem sukzessive ansteigenden Anteil bis Jahresende gerechnet.
 
Abhängig von der Fähigkeit des Unternehmens, die in der ersten Jahreshälfte nicht abverkauften Warenbestände zu platzieren und bei den Kosten weiterhin möglichst flexibel und effizient zu agieren, werde für das zweite Halbjahr 2020 ein deutlich besseres EBITDA als im ersten Halbjahr erwartet.

Eine Prognose sei zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht möglich.

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