Übersetzt von
Aline Bonnefoy
Veröffentlicht am
01.10.2017
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Altuzarras heidnische Fantasien

Übersetzt von
Aline Bonnefoy
Veröffentlicht am
01.10.2017

Paris bietet in dieser Saison einen wahren Premieren-Reigen. Dabei gibt es natürlich Debüts – und Debüts. Am Samstagabend erfolgte die grandiose Frankreich-Premiere des New Yorker Designers Joseph Altuzarra.


Altuzarra - Frühjahr/Sommer 2018 - © PixelFormula


 
Dem Designer gelang ein durchschlagender Erfolg mit seinem gelungenen Balanceakt des Zusammenspiels von Romantik und Fantasie mit zeitgenössischer Eleganz. Für die New Yorker Modewelt war die Kollektion des Designers mit amerikanischen, chinesischen, französischen und baskischen Wurzeln ein großartiger Triumph, handelte es sich doch um die bezauberndsten Kleidungsstücke, die in Europa bislang gezeigt wurden.
 
Die Kollektion entstand um eine Reihe sehr stilvoller Kleider – in besonders fließenden Stoffen, geschlitzt bis in Kniehöhe. In verschiedenen Rot-, Schwarz- oder Immergrün-Schattierungen, in Netzstrumpfoptik, mit horizontalen Streifen oder gemusterter Gaze. Altuzarra kombinierte diese Looks mit silberfarbenen Steppjacken aus mongolischem Lammfell und mit Tribal-Motiven versehen. Seine Inspiration fand der Designer unter anderem in den von Charles Fréger dokumentierten heidnischen Ritualen. Die Models sahen elegant und doch leicht gefährlich aus.

Altuzarra legte auch ein gesundes Maß an Zurückhaltung an den Tag, so wirkten all die sportlichen Riemen, Verzierungen, Bommeln und Knöpfe, mit denen er seine Looks abrundete, nie überwältigend. Die verlängerten Gürtel und bezaubernden High-Tech-Boots ergänzten die Show optimal. Sein Konzept der Vermengung von Industrie und Natur fand nicht zuletzt in den abschließend gezeigten metallisierenden Abendkleidern Ausdruck.
  
Altuzarra fragte zunächst das Gymnasium, in dem er selbst zur Schule ging, als Veranstaltungsort an, doch wurde seine Bitte abgelehnt. So fand die Show im riesigen Innenhof des Lycées Janson-de-Sailly statt.
 
"Beim Entschluss, hierher zu kommen, wollte ich bewusst nicht etwas speziell Französisches schaffen, sondern etwas, das mir entspricht. Es ist seltsam, in dieser Schule zu sein, denn sie gleicht meiner alten Schule sehr. Somit befasste ich mich erneut mit dieser unsicheren und streberhaften Version meiner selbst. Und ich fand zu einem sehr wilden Kern in mir zurück", erklärte Altuzarra.
 
"Es war uns wichtig, dass sich Paris wie ein neues Kapitel in unserer Geschichte anfühlt. Deshalb mussten die Models alle ganz neu und frisch aussehen, das generiert viel Energie und Aufregung", ergänzte Altuzarra abschließend.

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