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Reuters
Übersetzt von
Felicia Enderes
Veröffentlicht am
02.11.2021
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Amazon-Beschäftigte in Deutschland streiken für bessere Bezahlung

Von
Reuters
Übersetzt von
Felicia Enderes
Veröffentlicht am
02.11.2021

Wie die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi mitteilte, haben die Beschäftigten einiger Amazon-Lager in Deutschland am Montag mit einem Streik begonnen, der Teil eines langjährigen Kampfes mit dem US-Tech-Giganten um bessere Löhne und Arbeitsbedingungen ist.


Deutschland ist nach den Vereinigten Staaten der größte Markt für Amazon. Verdi organisiert seit 2013 immer wieder Streiks an Amazon-Standorten in Deutschland, um gegen niedrige Löhne und schlechte Arbeitsbedingungen zu protestieren.
 
Verdi habe zum jüngsten Streik aufgerufen, um eine Lohnerhöhung im Einklang mit den Vereinbarungen zu fordern, die die Gewerkschaft mit dem Einzelhandel und dem Versandhandel in Deutschland getroffen hat.

Die Gewerkschaft teilte mit, dass die Beschäftigten in drei Amazon-Lagern in Sachsen und Hessen am Montag – der mit Allerheiligen, einem Feiertag in einigen Bundesländern, zusammenfällt – in den Streik treten.
 
Wie viele Mitarbeiter sich am Montag an dem Streik beteiligen, wurde nicht präzisiert.
 
Die Beschäftigten an vier weiteren Standorten werden ab den frühen Morgenstunden des Dienstags in den Streik treten. Die Streiks sollen zwischen 24 Stunden und bis zu drei Tagen dauern, teilte Verdi mit.
 
"Es ist inakzeptabel, dass ein multinationaler Konzern, der Milliarden verdient, sich immer noch weigert, den Beschäftigten die Lohnerhöhungen zu geben, die andere Unternehmen in der Branche zahlen", sagte Verdi-Vertreter Orhan Akman in einer Erklärung.
 
Verdi will, dass Amazon die Tarifverträge im Einzel- und Versandhandel anerkennt und eine Vereinbarung über faire Arbeitsbedingungen trifft. Amazon entgegnete in einer Erklärung, dass das Unternehmen hervorragende Löhne, Sozialleistungen und Karrieremöglichkeiten biete.
 
Das Unternehmen erklärte weiter, dass es keine Auswirkungen des Streiks auf seine Kunden erwarte.
 
Anfang des Jahres hatte Amazon angekündigt, in seinen deutschen Lagerhäusern ab Juli einen Einstiegslohn von 12 Euro (13,9 Dollar) pro Stunde zu garantieren, der ab Herbst 2022 auf mindestens 12,50 Euro pro Stunde steigen wird.
 
Amazons Löhne liegen über dem derzeitigen deutschen Mindestlohn von 9,60 Euro pro Stunde. Sollte die nächste Regierungskoalition eine Einigung erzielen, dürfte der Mindestlohn auf 12 Euro steigen. 

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