Von
Reuters
Veröffentlicht am
22.06.2009
Lesedauer
2 Minuten
Herunterladen
Artikel herunterladen
Drucken
Textgröße

Angeschlagener Escada-Konzern macht hohen Verlust im Halbjahr

Von
Reuters
Veröffentlicht am
22.06.2009


München (Reuters) - Die Luft für den angeschlagenen Luxusmode-Hersteller Escada wird immer dünner.

Der Konzern aus Aschheim bei München weitete im ersten Geschäftshalbjahr 2008/09 seinen Verlust aus auf 91,7 Millionen Euro von acht Millionen vor einem Jahr, wie Escada am Montag mitteilte. Hauptgrund dafür waren Abschreibungen von 55 Millionen Euro im Zuge des Verkaufs der Problemtochter Primera mit Marken wie Laurel. Auch operativ gab es Einbußen: Der Umsatz fiel um knapp ein Viertel auf 151 Millionen Euro.

An der Börse rutschten Escada-Aktien um mehr als fünf Prozent ab auf 2,75 Euro.

Wie gefährlich die Lage ist, lässt sich daran erkennen, dass das Eigenkapital mittlerweile mit 17 Millionen Euro negativ ist. Es fiel im ersten Halbjahr (per Ende April) wegen der neuerlichen Verluste allein um mehr als 88 Millionen Euro. Der Kapitalfluss war im Halbjahr ebenfalls negativ. Die Nettoverschuldung erhöhte sich um zehn Millionen Euro auf 187,6 Millionen.

Das neue Management bemüht sich händeringend um eine Rettung von Escada. Zahlreiche Töchter wurden bereits verkauft, zudem Immobilien. Die geplante Kapitalerhöhung von 30 Millionen Euro soll noch im Juli über die Bühne gehen, Gespräche mit Banken über neue und bestehende Kredite erfolgreich abgeschlossen werden.

Knackpunkt aber wird der Beitrag der Gläubiger. Diese haben eine Unternehmensanleihe über 200 Millionen Euro gezeichnet, die 2012 zur Rückzahlung fällig wird. Escada will, dass die Investoren auf einen "signifikanten Anteil" ihrer Gelder verzichten. In den nächsten Wochen dürfte sich zeigen, ob dies gelingt. Nur wenn alle Maßnahmen parallel greifen, könne die Insolvenz noch abgewendet werden, bekräftigte der Vorstand.

© Thomson Reuters 2024 All rights reserved.