Aus Eickhoff wird Dior

Alles wird anders und bei Eickhoff steht Dior über der Tür
Albert Eickhoff macht dicht – die Nachricht sorgte amWochenende nicht nur in Düsseldorf für einiges Aufsehen. Nach über 32 Jahren verliert die Modemetropole am Rhein ihr bekanntestes Gesicht und den großen Befürworter der Luxusmeile Kö. Der Luxuseinzelhändler, der Namen wie Gianni Versace in Deutschland etablierte, wird seinen rund 1.100 Quadratmeter großen Store in der Königsallee 30 zu Ende Mai 2014 schließen, das gab der 77-jährige „König der Allee“ am Samstagabend in einem Luxusrestaurant vor Freunden und Geschäftspartnern bekannt. Ein Nachmieter ist bereits gefunden. Wie es bereits spekuliert wurde, wird das französische Luxuslabel Dior, dort im Laufe des nächsten Jahres die Räumlichkeiten beziehen. Die Tochter des LVMH-Konzerns hat einen entsprechenden Mietvertrag für zehn Jahre unterzeichnet und will rund 10 Mio. Euro in sein neues Flagship investieren.
Bleibt die Frage, warum Eickhoff jetzt geht. Die Nachfolge war eigentlich gesichert: Albert Eickhoff hatte die operative Leitung seines Geschäfts schon vor einigen Jahren an seine Tochter Susanne und deren Mann Stefan Asbrand-Eickhoff übertragen. Viele vermuten, dass sich Eickhoff vor den schwäbischen Händler Breuninger zurückzog, der kürzlich im Kö-Bogen eröffnete und viele der Luxusmarken, die in Düsseldorf sonst nur Eickhoff führte, im Sortiment hatte. Eickhoff selbst, weist dies aber zurück: Es sind viel mehr die „enormen Veränderungen“ in der Modebranche, die es dem Luxushändler zunehmend schwieriger machten und den Anstoß zur Schließung gegeben hatten. Außerdem muss es ja nicht das Ende des Familienunternehmens sein: Da der Mietvertrag befristet sei, könnten seine Enkel in zehn Jahren, wenn sich die Zeiten geändert haben, die Geschäfte wieder aufnehmen.
Eickhoff wurde vor über 50 Jahren in Lippstadt gegründet und zog 1981 nach Düsseldorf, zunächst in die Königsallee 56, später die Nummer 30. Mit seinem sicheren Gespür für Mode und Trends hat sich Albert Eickhoff einen Namen in der internationalen Luxuswelt gemacht. Nach eigenen Angaben machte sein Unternehmen zuletzt einen Jahresumsatz von 26 Mio. Euro.

Foto: Eickhoff / Collage