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Aline Bonnefoy
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16.07.2020
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BFC rechnet mit Verlust von 240.000 Arbeitsplätzen und appelliert an Regierung

Übersetzt von
Aline Bonnefoy
Veröffentlicht am
16.07.2020

Das British Fashion Council (BFC) fordert die britische Regierung auf, mehr zu unternehmen, um Mode und Einzelhandel zu unterstützen. Der Verband veröffentlichte neue Daten von Oxford Economics, die "die harte Realität der Auswirkungen der Pandemie auf die britische Modeindustrie" unterstreichen.


Molly Goddard – Herbst/Winter 2020 - Womenswear - London - © PixelFormula


Die Organisation erklärte, dass eine durch das Coronavirus angestoßene Rezession "die Modebranche im Vergleich zu anderen Wirtschaftssektoren des Landes doppelt so hart treffen und das in den vergangenen 10 Jahren erzielte überdurchschnittliche Branchenwachstum zunichtemachen" könnte.

Zusätzlich zu den "wirtschaftlichen Auswirkungen steht eine ganze Generation kreativer Talente in Gefahr, von der Bildfläche zu verschwinden. Dadurch wird auch die Position Großbritanniens als kreativer Schmelztiegel der globalen Modebranche gefährdet".

Die britische Modebranche beschäftigte im vergangenen Jahr 890.000 Menschen. 240.000 Stellen, so wird befürchtet, könnten als direkte Auswirkung der Pandemie abgebaut werden. Das BFC fügte an, dass "wenn man die indirekt zur Modebranche zählenden Stellen dazurechnet, bis zu 350.000 Arbeitsplätze betroffen sein könnten, das entspricht 1 Prozent aller Jobs in Großbritannien".

Der Beitrag der Branche zum BIP des Landes sinkt von GBP 35 Milliarden (EUR 38,6 Mrd.) im Vorjahr auf schätzungsweise GBP 26,2 Milliarden (EUR 28,9 Mrd.) für das laufende Jahr. Der Gesamtumsatz aller Akteure bricht voraussichtlich von GBP 118 Milliarden (EUR 130 Mrd.) auf GBP 88 Milliarden (EUR 97 Mrd.) ein.

Das sind düstere Nachrichten. Am selben Tag prognostizierte der hochwertige Branchenverband New West End Company darüber hinaus einen massiven potenziellen Stellenabbau, wenn die Regierung nicht eingreift.

Das BFC fordert eine Unterstützung von Seiten der Regierung, "um die Neuverhandlung von Mieten zu ermöglichen, wenn Vermieter nicht verantwortlich handeln, aber auch Maßnahmen wie Beihilfen und langfristige zinslose Kredite, um die Mietkosten auszugleichen, sowie Miet- und Abgabenentlastungen für alle Unternehmen, um sicherzustellen, dass unsere Städte nicht von einer massiven Konkurswelle überrollt werden, die zu gewaltigen Jobverlusten und einem weiteren Einbruch der Kundenfrequenz führen könnten".
 
Weiter erhofft sich die Organisation Beihilfen oder zinslose Kredite für KMU, die die Kriterien für andere Unterstützungsmaßnahmen nicht erfüllen, jedoch vor COVID-19 tragfähig waren. Das BFC anerkennt die Schwierigkeiten, denen viele kleinere Betriebe gegenüberstehen und fordert deshalb von großen Einzelhändlern, "kleine Unternehmen zu unterstützen, keine Warenbestellungen zu stornieren und eine Absatzgarantie für vereinbarte Bestellungen" zu bieten.

Darüber hinaus ruft das BFC die Behörden auf, die Schaffung eines "Ökosystems zu unterstützen, um es der Branche zu ermöglichen, neu zu starten. Dazu zählen intelligentere Fertigungsmodelle, Abfallmanagement, Recycling, Upcycling und Geschäftsmodelle für eine weltweit führende britische Kreislauf-Modewirtschaft".

Zu den weiteren Anliegen zählen die Erforschung von "finanziellen Mechanismen, die die Risiken für Unternehmen in Zukunft reduzieren, wie Supply Chain Finance" und einen Zahlungsaufschub für Zölle und Tarife, "um das Wiederaufstarten der internationalen Lieferketten zu fördern und die Liquidität und den Cash Flow in der Branche zu sichern".

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