Übersetzt von
Felicia Enderes
Veröffentlicht am
06.12.2021
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Balenciaga plant die Einrichtung einer eigenen Metaversum-Abteilung

Übersetzt von
Felicia Enderes
Veröffentlicht am
06.12.2021

Nachdem der italienische Modekonzern OTB die Gründung seines Metaversum-Unternehmens BVX angekündigt hatte, zieht nun auch Balenciaga nach. Auf einer Konferenz kündigte Cedric Charbit, der Geschäftsführer des Pariser Labels, das sich im Besitz von Kering befindet, an, dass das Unternehmen eine eigene Abteilung für diese virtuelle Welt einrichtet, um die Marketing- und Geschäftsmöglichkeiten zu erkunden.
 

Ende 2020 enthüllte das Label seine Herbst-/Winterkollektion 2021/22 in Form eines Online-Spiels - Balenciaga


"Balenciaga ist bereits seit einem Jahr im Metaversum präsent, insbesondere durch seine Vorstöße in den Bereich Gaming. Nun führt die Marke eine eigene Abteilung ein, die sich diesem Geschäft widmet", bestätigte ein Sprecher des Hauses. Diese neue Einheit, die sich derzeit im Aufbau befindet, soll es dem Label ermöglichen, seine Präsenz bei den Verbrauchern in dieser 3D-Welt zu verstärken, die sich selbst in voller Entwicklung befindet.
 
Ende 2020 überraschte der künstlerische Leiter Demna Gvasalia mit der Enthüllung seiner Kollektion für Herbst/Winter 2021/22 in Form eines Videospiels, einem futuristischen Online-Abenteuerspiel mit dem Namen "Afterworld: The Age of Tomorrow". Die Präsentation hatte Presse und Publikum gleichermaßen beeindruckt. Nur zwei Tage nach der Veröffentlichung stieg die Suche nach Balenciaga-Stücken auf Lyst um 41%. Vor Kurzem hat die Marke eine Reihe von virtuellen Looks für Fortnite kreiert – das berühmte Videospiel begeistert täglich fast 10 Millionen Menschen. Die Suchanfragen nach Balenciaga stiegen auf Lyst auch hier wieder um 49%.

Wenn man bedenkt, dass der Markt für Gaming auf mehrere zehn Milliarden Euro geschätzt wird, ist das Potenzial für die Modeindustrie enorm. Aber es ist nicht der einzige digitale Sektor mit großem Potenzial für die Branche. In seinem letzten Bericht über den weltweiten Luxusgütermarkt wies Bain & Company eindeutig auf die Bedeutung des Digitalen hin: "als strategischer Verkaufs- und Kommunikationskanal und als Hebel für neue Möglichkeiten, aber in neuen Formen, von der Datenanalyse über den Verkauf von NFTs (Non-Fungible Token) bis hin zu künftigen Innovationen im Zusammenhang mit dem Metaversum".
 
Die Analysten der Bank Morgan Stanley schätzten in einem ihrer jüngsten Berichte, dass die noch in den Kinderschuhen steckende Nachfrage nach dieser virtuellen 3D-Welt erheblich an Fahrt gewinnen und der Modebranche bis 2030 zusätzliche Einnahmen von 50 Milliarden US-Dollar bescheren wird. Balenciaga ist also nicht das erste und sicherlich auch nicht das letzte Modehaus, das sich auf dieses Terrain wagt.

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