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24.10.2017
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Basischemikalien treiben Gewinn bei BASF

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24.10.2017

Gute Geschäfte mit Basischemikalien haben dem Chemiekonzern BASF auch im dritten Quartal einen Gewinnsprung beschert. "Für das zweite Halbjahr 2017 rechnen wir jetzt mit einem Ebit vor Sondereinflüssen der BASF-Gruppe deutlich über dem Niveau des zweiten Halbjahres 2016", sagte Unternehmenschef Kurt Bock am Dienstag bei der Vorlage der Quartalszahlen. Die Jahresziele 2017 für Umsatz und Ergebnis vor Zinsen, Steuern (Ebit) und Sondereffekte bestätigte er, erwartet aber weltweit etwas bessere wirtschaftliche Rahmenbedingungen.

Während BASF vor allem dank höherer Verkaufsmengen und -preise mehr als doppelt soviel mit Basischemikalien verdiente, ging der um Sondereffekte bereinigte operative Gewinn in den übrigen Sparten zurück. - Archiv


Auf der Handelsplattform Tradegate blieb die BASF-Aktie zum Xetra-Schlusskurs fast unverändert. Der bestätigte Ausblick enttäuschte nach Aussage eines Händlers etwas. Da einige auf eine weitere Erhöhung der Ziele gehofft hätten, könnte es zu Gewinnmitnahmen kommen, sagte er.

BASF geht für 2017 für die Weltwirtschaft von einem Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts um 2,8 Prozent und der Industrieproduktion um 3,1 Prozent aus. Zuvor rechnete das im Dax notierte Unternehmen bei beiden Konjunkturdaten mit einem Anstieg von jeweils 2,5 Prozent. Für die Chemieproduktion geht BASF weiterhin von einem Anstieg von 3,4 Prozent aus. Im dritten Quartal legte der operative Gewinn (Ebit) vor Sondereffekten wie von Analysten erwartet um 16 Prozent auf 1,76 Milliarden Euro zu, wie das im Dax notierte Unternehmen in Ludwigshafen mitteilte. Während BASF vor allem dank höherer Verkaufsmengen und -preise mehr als doppelt soviel mit Basischemikalien verdiente, ging der um Sondereffekte bereinigte operative Gewinn in den übrigen Sparten zurück.

Dabei belasteten in den Sparten Performance Products (PP) und Functional Materials & Solutions (FMS) vor allem gestiegene Rohstoffpreise und ungünstige Wechselkurse das Ergebnis. In dem Geschäftsbereich Performance Products fasst BASF etwa Vitamine, Lebensmittelzusatzstoffe sowie Inhaltsstoffe für Pharmazeutika und Kosmetik zusammen. Zu dem FMS-Geschäft gehören Katalysatoren, Bauchemikalien und Fahrzeuglacke.

Die schwierigen Marktbedingungen in Brasilien und die Abstellungen von Anlagen in Texas sowie Puerto Rico aufgrund der Hurrikans drückten auf das Ergebnis in der Sparte Agricultural Solutions (AS). BASF bündelt in dem Geschäftsfeld das Pflanzenschutz- und Herbizid-Geschäft. Das Ergebnis im Öl- und Gasgeschäft ging leicht zurück. Im Vorjahreszeitraum waren Ausgleichszahlungen aufgrund von Neuverhandlungen von Verträgen berücksichtigt.

Unter dem Strich blieb ein Konzerngewinn von gut 1,3 Milliarden Euro hängen. Das war ein Plus von 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der Umsatz kletterte um 9 Prozent auf knapp 15,3 Milliarden Euro. Zum Zuwachs trugen außer dem Pflanzen- und Herbizidgeschäft alle Sparten bei. "Die Nachfrage hat sich auch im dritten Quartal anhaltend positiv entwickelt", sagte Bock. "Wir erzielten ein solides Mengenwachstum gegenüber dem durchaus starken Vorjahresquartal."

Den erst Ende Juli erhöhten Ausblick für 2017 bestätigte BASF. Für das Gesamtjahr erwartet Vorstandschef Kurt Bock ein Wachstum beim Ergebnis vor Zinsen, Steuern (Ebit) und Sondereinflüssen von mindestens elf Prozent (2016: 6,3 Milliarden Euro). Der Umsatz soll um mindestens sechs Prozent wachsen (2016: 57,6 Milliarden Euro).

Erst jüngst kündigte BASF zwei größere Zukäufe an. So will der Ludwigshafener Chemieriese vom Rivalen Bayer für 5,9 Milliarden Euro Teile von dessen Geschäft mit Saatgut und Unkrautvernichtungsmitteln übernehmen. Bayer muss sich im Zuge der geplanten Übernahme des umstrittenen Saatgut- und Agrarchemiekonzerns Monsanto aus den USA von Geschäftsteilen trennen. Es wäre laut BASF die größte Übernahme des Unternehmens in der jüngsten Zeit.

Zudem wollen die Ludwigshafener ihr Geschäft mit technischen Kunststoffen mit einer Milliardenübernahme verstärken. Dazu vereinbarte BASF den Kauf des globalen Polyamid-Geschäfts des belgischen Konkurrenten Solvay. Ohne Berücksichtigung von Barmitteln und Fremdkapital liegt der Kaufpreis bei 1,6 Milliarden Euro.

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