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Veröffentlicht am
13.02.2015
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Beiersdorf: Gewinnrückgang in 2014

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DPA
Veröffentlicht am
13.02.2015

Der Nivea-Hersteller Beiersdorf hält seine Aktionäre weiter kurz. Im Vorjahr musste der Konsumgüterhersteller wegen Wertberichtigungen in China einen Gewinnrückgang hinnehmen. Nun sollen die Anteilseigner für das vergangene Jahr wieder einmal nur eine stabile Dividende von 0,70 Euro je Aktie erhalten. Seit 2009 gab es bei dem Dax-Konzern keinen Aufschlag mehr.

Der Gewinnrückgang unter dem Strich von 534 auf 529 Millionen Euro in 2014 kam für Analysten nicht überraschend. Denn wegen der eingetrübten Geschäftsaussichten für das chinesische Haarpflegegeschäft hatte der Konzern im dritten Quartal Wertberichtigungen von mehr als 60 Millionen Euro verbucht. Ohne Sondereffekte stieg das Ergebnis allerdings deutlicher als erwartet. Die meisten Experten hatten daher mit einer Anhebung der Gewinnausschüttung gerechnet. Die Aktie gewann am Morgen 2,53 Prozent.

Beiersdorf wird von der Tchibo-Mutter Maxingvest kontrolliert, der etwas mehr als die Hälfte der Anteile gehören. Von den 6,3 Milliarden Euro Gesamtumsatz, die Beiersdorf im vergangenen Jahr machte, stammen gut 5 Milliarden Euro aus dem Geschäft mit Hautpflege. Vor allem die drei Kernmarken Nivea, Eucerin und La Prairie verbuchten dank neuer Produkte Zuwächse von über 5 beziehungsweise 6 Prozent. Gut lief es auch bei der Klebstofftochter Tesa, die von der Nachfrage aus der Elektro- und Autoindustrie profitierte.

Wachsen konnte Beiersdorf in allen Regionen. Schwächen zeigte das Unternehmen allerdings in China. Der Eintritt in den chinesischen Markt hat dem Unternehmen bislang kein Glück gebracht. 2007 kaufte es die Haarpflegemarke C-Bons und hat seitdem viel Geld versenkt.

Beiersdorf-Chef Stefan Heidenreich zog für 2014 dennoch eine positive Bilanz. Beiersdorf habe eine Stabilität erreicht, die auch unter politisch und wirtschaftlich schwierigen Rahmenbedingungen weiteres Wachstum erwarten lasse. Er sei daher auch für 2015 "vorsichtig optimistisch". Im laufenden Jahr soll der Umsatz währungsbereinigt und ohne Zu- und Verkäufe wie schon im Vorjahr um 3 bis 5 Prozent zulegen. Bei der operativen Marge geht der Konzern von einer leichten Verbesserung aus.

Beiersdorf steht jedoch für mögliche Zukäufe in den Startlöchern. "Wir gucken uns vieles an", sagte Vorstandschef Stefan Heidenreich am Freitag bei der Bilanzpressekonferenz. Allerdings gebe es momentan im Konsumsektor nur wenige geeignete Kandidaten. "Wir sind in den letzten Jahren gut damit gefahren, unseren Fokus auf organisches Wachstum zu legen", sagte er. Beiersdorf könne sich aber mit einer Liquidität von fast 4 Milliarden Euro durchaus "etwas leisten".

Der Hamburger Dax-Konzern wurde an der Börse immer mal wieder als potenzieller Interessent für die Procter & Gamble-Tochter Wella genannt. Heidenreich dämpfte am Freitag Erwartungen in diese Richtung. Wella sei auf Frisör-Produkte konzentriert und damit in einem Bereich unterwegs, der nicht zu den Kompetenzen von Beiersdorf gehöre. "Für unsere Wettbewerber dürfte die Firma interessanter sein."
 

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