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Aline Bonnefoy
Veröffentlicht am
25.05.2021
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Bereitet Frasers Hugo Boss-Übernahme vor?

Übersetzt von
Aline Bonnefoy
Veröffentlicht am
25.05.2021

Bereitet sich die britische Frasers-Gruppe darauf vor, ein milliardenschweres Übernahmeangebot für Hugo Boss zu machen? Mehrere Hugo-Boss-Investoren scheinen davon auszugehen, denn der Aktienkurs stieg am Freitag nach Bekanntmachung der Übernahmegerüchte stark an. Frasers verfügt bereits über mehr als 15 Prozent der Unternehmensanteile, doch soll der Konzern Gerüchten zufolge nun eine Mehrheitsbeteiligung anstreben.


Boss


Mit dem Anstieg des Aktienkurses um 7 Prozent stieg der Wert des Hauses Hugo Boss auf rund EUR 3,2 Milliarden. Ausgelöst wurde der Anstieg durch einen Bericht der Zeitung Telegraph, wonach die Frasers-Gruppe mit einer Übernahme von Hugo Boss liebäugle. Frasers hatte bereits in der Vergangenheit erklärt, das Unternehmen wolle "ein stützender Anteilseigner" von Hugo Boss sein. Dem Zeitungsbericht zufolge habe Frasers in den vergangenen Monaten weitere Hugo Boss-Aktien gekauft, was Teil der umfassenderen Konzernstrategie zur "Erhöhung" des Retailangebots sein könnte.

Frasers hält auch eine bedeutende Beteiligung des hochwertigen Lederwarenspezialisten Mulberry und arbeitet intensiv an der Ausweitung der Luxusaktivitäten des Konzerns. Dazu zählt die Eröffnung neuer Flagship-Stores für die Tochterkette Flannels.

Der Mutterkonzern von Sports Direct, Jack Wills und House of Fraser interessiert sich jedoch nicht nur für Luxusmarken, sondern führt in seinem Portfolio auch eine beachtliche Beteiligung am Onlineshopping-Unternehmen Studio Retail.

Frasers übernimmt seit vielen Jahren strategische Minderheitsanteile an verschiedenen Unternehmen. Das bedeutet jedoch nicht automatisch, dass sich der Konzern nicht für eine spätere Veränderung der Besitzverhältnisse interessiert. Der lang andauernde – und schließlich erfolglose – Versuch, nach Übernahme einer kleinen Beteiligung einen Mehrheitsanteil von Debenhams zu erzielen, ist der beste Beweis dafür.

Wenn die Frasers Gruppe nun Interesse an Hugo Boss bekundet, ist sie damit nicht allein. Bereits im vergangenen Monat beflügelten Berichte über den Übernahmewillen von LVMH den Aktienkurs des Unternehmens.

Weder Frasers noch Hugo Boss waren für einen Kommentar zum Telegraph-Bericht erreichbar.

Hugo Boss treibt seinen Sanierungsplan ungeachtet dieser Meldungen voran und wird bald von einem neuen CEO geführt. Daniel Grieder tritt seine Funktion im Juni an und will den Umsatz in Fünfjahresfrist mehr als verdoppeln, wie Manager Magazin am Freitag berichtete. Für den ehemaligen Geschäftsführer von Tommy Hilfiger gibt es keinen Grund, dass Hugo Boss nicht dieselben Ergebnisse wie Tommy Hilfiger erzielen kann.

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