Berggruen ätzt gegen die Deutsche Bank

„Karstadt ist kein Spielzeug“, stellt Nicolaus Berggruen in einem Gespräch mit der Donnerstagsausgabe der FAZ klar. Deshalb kritisiert er die Deutsche Bank in ihrer Rolle im vertrackten Tauziehen um den Warenhauskonzern stark. Die Frankfurter Großbank unterstützt den italienischen Kaufhausbetreiber Maurizio Borletti, der lange nach dem Abschluss des Bieterprozesses ein verlockendes Angebot auf den Tisch von Insolvenzverwalter Klaus Hubert Görg legte.  „Ich kann nicht überblicken, welche kommerziellen Interessen Borletti und die Deutsche Bank verfolgen. Ich kann nur sagen, die spielen mit dem Feuer und der Zukunft von Karstadt", warnt Berggruen in dem Interview.
Absage von Highstreet für vorverlegtes Treffen
Zudem machte Berggruen deutlich, dass die Zeit für die Rettung von Karstadt knapp wird. Am 3. September wird das Essener Amtsgericht über den Insolvenzplan entscheiden. Um sich nicht erst einen Tag vor dem festgesetzten Termin über die Mietkonditionen abzustimmen, hatte Berggruen vorgeschlagen, dass anvisierte Treffen vom 2. September auf den 31. August vorzuverlegen. Diesem Wunsch entsprachen die Highstreet-Gläubiger nicht. Nun fürchtet Berggruen, dass, wenn es erneut zu keiner finalen Einigung kommen wird, Karstadt die Liquidation droht.  „Es ist sehr gefährlich, was da jetzt abläuft. Wenn wir bis Anfang September nicht durch sind, wird es das Unternehmen nicht mehr als fortzuführenden Geschäftsbetrieb geben“, unkt Berggruen.
Dennoch propagiert der gutaussehende Milliardär nach wie vor Optimismus: mit dem Highstreet-Großgläubiger Valovis Bank sei er "so gut wie am Ziel". Und für Highstreet liegt seit dem 13. August ein fertig verhandelter Mietvertrag schriftlich vor, bei dem nur noch einige technische Details geklärt werden müssen. Irgendwie waren die Rahmenbedingungen vor zwei Monaten ganz ähnlich...

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