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24.08.2018
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Birkenstock ist "wertvoller Arbeitgeber"

Veröffentlicht am
24.08.2018

Lange Zeit war es um die Arbeitsbedingungen und Mitarbeiterführung des deutschen Schuhherstellers nicht gut bestellt. Jetzt hat das Magazin Wirtschaftswoche Birkenstock auf Platz Drei der "wertvollen Arbeitgeber" für die Region Neuwied in Rheinland-Pfalz gewählt.

Birkenstock


Birkenstock ist eines von 2.500 Unternehmen, die an dem Ranking für die Region West teilnahmen. In den 1990er Jahren lieferte sich die Konzernspitze mit der Belegschaft einen erbitterten Rechtsstreit, da die Mitarbeiter einen Betriebsrat gründen wollten. Dafür wurde Birkenstock zu hohen Geldstrafen und Abfindungszahlungen verurteilt.

Diese Zeiten gehören heute der Vergangenheit an. Birkenstock zählt zu den größten Schuhherstellern Deutschlands und die Korksandalette gehört gewissermaßen zum deutschen Kulturgut und wird millionenfach in alle Welt verkauft. In diesem Jahr erwartet Birkenstock einen Absatz von 25. Millionen Paar Schuhen.

Auch die Arbeitsbedingungen haben sich gewandelt. Der CEO von Birkenstock, Oliver Reichert, verfechtet das Modell der flexiblen Arbeitszeiten. "Bei mir muss keiner im Büro seine Zeit absitzen. Mir ist wichtig, dass die Arbeit gemacht ist; wer nach fünf oder sechs Stunden schon mit seinen Aufgaben durch ist, weil er konzentriert und wach gearbeitet hat, soll gerne nach Hause fahren, mit seinen Kindern spielen oder zum Sport gehen", erklärt Reichert in einem Interview mit dem Handelsblatt.

Birkenstock avancierte in den vergangenen Jahren zu einem modernen Arbeitgeber. Das bestätigt auch Betriebsratschefin Michaela Falk-Wagner: "Seit Oktober 2017 haben wir eine Vertrauensarbeitszeit. Wer seine Aufgaben erledigt, kann tatsächlich früher gehen. Das erleichtert zum Beispiel die Freizeitgestaltung und sorgt für mehr Zufriedenheit", sagt Falk-Wagner. Grund für den positiven Imagewandel war im Jahr 2013 ein Wechsel der Führungsspitze.

Oliver Reichert ist der erste CEO von Birkenstock, der nicht zur Gründerfamilie gehört. Nachdem sich Seniorchef Karl Birkenstock und seine drei Söhne aus dem Geschäft verabschiedeten, übernahm Reichert das Unternehmen gemeinsam mit dem langjährigen Mitarbeiter Markus Bensberg. Die neue Führung, die Eröffnung der neuen Standorte im Osten, ohne dass die alten geschlossen wurden, und die Einführung der Betriebsräte hätten in ihrer Gesamtheit zu der positiven Entwicklung des Unternehmens beigetragen, erklärt die Betriebsratschefin.

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