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19.08.2013
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Börse Frankfurt-News: Groß in Mode

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DPA
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19.08.2013

FRANKFURT - Mit vielen Mode- und Sportartikelaktien konnten Anleger in diesem Jahr satte Gewinne einfahren. Doch nicht jede Marke läuft.

Mode muss kein teures Hobby sein: Wer in diesem Jahr sein Geld in Aktien großer Modekonzerne angelegt hat, kann sich freuen. Viele Titel sind ausgesprochen gut gelaufen.

GAP mit Kursplus 44 Prozent

Einen rasanten Kursanstieg hat etwa die Aktie der US-Modekette GAP (WKN 863533) verzeichnet, wie Jan Vrbsky von der Baader Bank berichtet. Seit Jahresanfang liegt das Plus an der Börse Frankfurt bei 44 Prozent, in den vergangenen zwei Jahren hat sich der Kurs sogar verdreifacht. 2011 wurde Gap noch vorgeworfen, wichtige Trends verschlafen zu haben. Dann wurden neue Designer verpflichtet - und die Geschäfte liefen wieder. Auch die jüngsten Zahlen bestätigten den Trend: Am 8. August wurden bereits Verkaufszahlen für das zweite Quartal veröffentlicht, diese legten im Jahresvergleich um 8,1 Prozent zu.

Nike wächst schneller

Auch andere Modeaktien können in diesem Jahr mit Kursavancen punkten, etwa Burberry (WKN 691197) mit einem Plus von 23,6 Prozent, Ralph Lauren (WKN A1JD3A) mit fast 19 Prozent und Michael Kors (WKN A1JQXP) sogar mit 46 Prozent - jeweils an der Börse Frankfurt. Sehr gut abgeschnitten hat in diesem Jahr auch die Nike-Aktie, wie Michael Arras von Close Brothers Seydler festgestellt hat. Seit Jahresanfang kommt der Dividendentitel an der Börse Frankfurt (WKN 866993) auf ein Plus von 27 Prozent.

Das Geschäft des Sportartikelriesen, der auch Alltagsmode verkauft, brummt nämlich: In dem im Mai zu Ende gegangenen vierten Quartal ist der Umsatz um 7 Prozent auf 6,7 Milliarden US-Dollar gestiegen, der Gewinn um 22 Prozent auf 668 Millionen US-Dollar. Damit konnte Nike zuletzt schneller wachsen als der Konkurrent Adidas - vor allem aufgrund der Geschäfte in Nordamerika, Osteuropa und den Schwellenländern. Adidas (WKN A1EWWW) hatte vergangene Woche die Umsatzprognose für das laufende Jahr gesenkt, wegen des schwachen Europageschäfts, aber auch wegen des starken Euro.

Zara-Mutter lange Liebling der Anleger

Etwas gemischter fällt die Bilanz der beiden europäischen Marktführer im Modegeschäft aus: H&M und Inditex. Das Konzept der beiden ist ähnlich: günstige Preise, schneller Kollektionswechsel, eigene Produktion. Die Strategien unterschieden sich aber zuletzt: Wie Vrbsky erklärt, hat Inditex, bekannt vor allem durch das Flaggschiff Zara, im Gegensatz zu H&M mehr auf schnell wachsende Schwellenländer und Online-Handel gesetzt. "H&M hat sich eher auf die etablierten Märkte konzentriert und lange gezögert, ins Onlinegeschäft einzusteigen." Daher seien die Schweden etwas ins Hintertreffen geraten.

Das machen auch die jüngsten Zahlen deutlich: Im zweiten Geschäftsquartal bis Ende Mai ist der Überschuss von H&M im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um knapp 11 Prozent abgerutscht. Auch die heute veröffentlichen aktuellen Verkaufszahlen von H&M haben enttäuscht: "Flächenbereinigt sind die Verkäufe im Juli um 1 Prozent zurückgegangen, erwartet worden war ein Plus von 1 Prozent", meldet Vrbsky. Inditex konnte hingegen für das bis April laufende erste Quartal, aktuellere Zahlen gibt es noch nicht, ein Umsatzplus von 5 Prozent auf 3,6 Milliarden Euro verzeichnen, der Nettogewinn stieg von 432 auf 438 Millionen Euro.

H&M-Aktie in diesem Jahr besser

Dass Inditex die Nase vorn hat, zeigte sich auch lange im Aktienkurs: "In den vergangenen Jahren hat sich Inditex immer besser entwickelt als H&M", bemerkt der Händler. Immerhin hat sich der Inditex-Wert von Ende 2009 bis Ende 2012 vervierfacht. In diesem Jahr kommt H&M (WKN 872318) an der Börse Frankfurt aber auf ein Plus von 7,7 Prozent, bei Inditex (WKN 756434) fällt die Jahresbilanz mit minus 4 Prozent negativ aus. Aus charttechnischer Sicht spricht Arras zufolge übrigens einiges dafür, bei Inditex jetzt noch nicht einzusteigen: "Die Aktie hat fast das Top vom Mai wieder erreicht, kaufen sollten Anleger erst wieder bei Kursen um 95 Euro." Aktuell kostet Inditex 103,50 Euro.

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