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12.02.2014
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Brillenhersteller Rodenstock schreibt wieder schwarze Zahlen

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DPA
Veröffentlicht am
12.02.2014

Deutschlands größter Brillenhersteller Rodenstock hat sich nach einer schweren Krise aus den roten Zahlen gearbeitet. Im vergangenen Jahr legte der Ertrag vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen um knapp ein Viertel auf 75 Millionen Euro zu, wie das Unternehmen am Mittwoch in München mitteilte. Auch unter dem Strich stand nach einem Verlust von 28 Millionen Euro im Jahr 2012 ein Gewinn. "Es ist mehr als eine schwarze Null. Wir sind deutlich im positiven Bereich", sagte Konzernchef Oliver Kastalio der Nachrichtenagentur dpa. Eine konkrete Zahl nannte er aber nicht.

Kooperation von Rodenstock und Porsche Design (Foto: Stefan Dongus/Eyewear Magazine)


Der Umsatz stieg um vier Prozent auf 401 Millionen Euro. Dazu trug vor allem ein kräftiges Wachstum von neun Prozent im Heimatmarkt bei. "Deutschland ist für uns ganz wichtig", sagte Kastalio. Rund ein Drittel seines Umsatzes macht Rodenstock im eigenen Land. Die größten Zuwächse kommen aber aus dem Ausland: Allein in China legte das Unternehmen im vergangenen Jahr um rund 50 Prozent zu. "In China gibt es viele Menschen, die eine Brille brauchen aber noch keine haben." Für das laufende Jahr erwartet Kastalio in China bereits einen Umsatz von rund 20 Millionen Euro. Dort wie auch in Brasilien oder Russland profitiere Rodenstock von dem Ansehen deutscher Produkte. "Das Herkunftsland Deutschland hat an Relevanz gewonnen."

Im laufenden Jahr strebt Kastalio ein ähnliches Wachstumstempo an wie in den vergangenen Jahren. Den Löwenanteil zum Umsatz steuern Brillengläser bei, einen kleineren Anteil liefert das Geschäft mit Fassungen. Neben der Eigenmarke gehören auch Porsche Design, Mercedes Benz und Dunhill dazu. Um noch mehr Frauen als Kunden zu gewinnen, denkt Kastalio derzeit auch über eine weibliche Marke nach. Auch Zukäufe im Ausland hält er für möglich. "Wir halten die Augen offen."

Kastalio hatte die Führung bei Rodenstock Ende 2010 in einer schweren Krise übernommen. Das 1877 gegründete Traditionsunternehmen mit rund 4300 Mitarbeitern war nach einem massiven Umsatzrückgang in Not geraten und hatte sich erst nach einer monatelangen Zitterpartie mit den Banken auf eine weitere Finanzierung einigen können. Noch immer sitzt Rodenstock auf einem Schuldenberg von rund 330 Millionen Euro. Die Anschlussfinanzierung über einen Teil der Summe muss bis zum Jahresende stehen, der Rest in den kommenden Jahren. Die Rahmenbedingungen für die Verhandlungen sind aus Sicht des Rodenstock-Chefs inzwischen aber deutlich besser als beim letzten Mal. "Die Banken haben enorm an Zuversicht in das Unternehmen gewonnen."

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