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Aline Bonnefoy
Veröffentlicht am
06.06.2016
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Buying Show: Die virtuelle Messe, die die Welt erobern will

Übersetzt von
Aline Bonnefoy
Veröffentlicht am
06.06.2016

Die Buying Show soll schnell zu einer führenden Online-Fachmesse werden und Veranstalter traditioneller Messen in diese Entwicklung miteinbezogen werden. Die im Januar zunächst auf Englisch, dann auf Italienisch, Französisch und Deutsch eingeführte virtuelle Messe findet nächste Woche zum ersten Mal auch für den spanischen Markt statt. Im Frühjahr 2017 steht Asien auf dem Programm, an erster Stelle Korea und Japan. Im darauffolgenden Herbst soll dann der Atlantik überquert werden. 

Ivan Herjavec, Gründer der Buying Show


Der Gründer der Buying Show hat denn auch einen besonderen Draht zu den europäischen Einkäufern. Ivan Herjavec war unter anderem Vertriebspartner von Lacoste und Lizenznehmer von Ellesse. Hinter seinem Messekonzept steckt eine einfache Idee: Die direkte Verbindung von Einkäufern und Einzelhändlern. Konkret bezahlt eine teilnehmende Marke nur eine Kommission auf diejenigen Bestellungen, die von neuen, über die Messe gewonnenen Kunden aufgegeben wurden. Im Gegenzug bringt sie auch ihre bestehenden Käufer mit. „Wir bieten zudem beratende Dienste an. Es ist nicht einfach eine Software, die die Menschen und ihr Know-how ersetzt“, so Herjavec. Ihm gelang es, Rocket Internet davon zu überzeugen, eine Acht-Prozent-Beteiligung am Unternehmen zu übernehmen.

Das Team wählt weiter die unabhängigen Einzelhändler und Kaufhaus-Marken aus, berät die Marken in der Einrichtung ihres virtuellen Showrooms usw. „Das ist ein Bestellungsaufnahme-Tool. Ich habe nun 20 Jahre Erfahrung in der Modebranche … und die Idee der Buying Show keimte vor fünf oder sechs Jahren auf, doch der richtige Moment war noch nicht gekommen“, erklärt Herjavec. Er ergänzt: „Die physischen Messen müssen sich auf die Kontaktbildung und Fachkonferenzen konzentrieren, denn in zwei Tagen können die Händler keine Bestellungen aufgeben.“

Heute vertritt die Buying Show 200 Marken (darunter Trussardi, Lacoste, Florian Denicourt, Hip and Bone, MOA–Master of Arts, Grenson, Moose Knuckles ...) und 1000 Einzelhändler wie KaDeWe, Seldfridges, la Rinascente, Harrods und ViaLuisaRoma. Rund 40 Prozent der Mitglieder stammen aus Italien, 25 Prozent aus Deutschland, 10 Prozent aus Großbritannien und jeweils 3 Prozent aus Frankreich und Spanien.

Die gegenwärtig noch auf Contemporary Fashion ausgerichtete Messe will in Zukunft auch auf die Luxusbranche setzen. Die Verhandlungen, um die Plattform den Veranstalter physischer Messen zur Verfügung stellen zu können, sind noch in Gange. Die Premium in Berlin und die Pure in London sollen Interesse bekundet haben.

In der Zwischenzeit will Ivan Herjavec bis Ende Jahr die 100-Mitarbeiter-Grenze in Berlin knacken, wenn auch zurzeit erst rund zwanzig Personen für ihn arbeiten. Von Berlin aus überblickt Herjavec auch andere Marken.
 

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