Veröffentlicht am
06.10.2016
Lesedauer
2 Minuten
Herunterladen
Artikel herunterladen
Drucken
Textgröße

CJD und Deichmann starten Projekt für junge Flüchtlinge

Veröffentlicht am
06.10.2016

Sie sind nicht mehr schulpflichtig, aber meist ohne Aus­bildung und oft ohne Eltern oder andere Bezugspersonen nach Deutschland gekommen. Junge Flüchtlinge wie diese setzen große Hoffnungen auf eine Zukunft in Europa – aber sie haben es besonders schwer, in unserer Gesell­schaft Fuß zu fassen.


Der Essener Schuhhäöndler Deichmann fördert ein Projekt für junge Flüchtlinge - Foto: CJD


Das Christliche Jugenddorfwerk Deutschland e.V. (CJD) in Essen hat jetzt ein neues Bildungsprojekt gestartet, mit dem Flüchtlinge auf die Arbeitswelt vorbereitet werden: „Junge entwurzelte Menschen brauchen besondere Unterstützung, um bei uns anzukommen“, sagt Gerd Diesel, Gesamtleiter des CJD NRW Nord. Der Essener Schuhhändler Deichmann finanziert das auf 18 Monate angelegte Programm mit 200.000 Euro.

Zwei Frauen und 19 junge Männer aus Syrien, Iran, Irak, Eritrea, Guinea und Nigeria haben im Juli 2016 den ersten Kursus im Essener Zehnthof begonnen. Alle haben einen Asylantrag gestellt, die meisten leben noch in Zeltdörfern oder Gemein­schaftsunterkünften. Das CJD begleitet sie bei den ersten Schritten in unsere Gesellschaft: Das Verhalten beim Einkauf steht ebenso auf dem Programm wie der Umgang mit Ämtern, das Kennenlernen der Stadt und die Rollenverhältnisse der Geschlechter.

Neben intensivem Sprachunterricht erkunden die Flüchtlinge schon in den ersten Wochen mögliche Berufsfelder: In den CJD-Werkstätten erproben sie sich als Maler und Lackierer, im Garten- und Landschaftsbau oder in der Hauswirtschaft. Nach der Vertiefungsphase mündet die Berufsvorbereitung im Idealfall in ein betrieb­liches Praktikum und eine erfolgreiche Prüfung mit Zertifikat nach sechs Monaten.

Auch das Essener Wirtschaftsunternehmen Deichmann hatte bereits früh Praktikums- und Ausbildungsplätze für junge Flüchtlinge im eigenen Unternehmen eingeplant. „Sehr schnell wurde aber deutlich, dass es aufgrund von Sprachdefiziten und büro­kra­tischen Vorgaben nicht so einfach ist, die jungen Menschen in den Ausbildungs- und Arbeits­markt zu integrieren“, sagt Ulrich Effing, Leiter der Unternehmens­kommu­nikation Deichmann SE. Deshalb startete das Familien­unter­nehmen eine neue Initiative: „Wir sind an das CJD herangetreten, um gemeinsam einen Weg zu finden, wie man junge Flüchtlinge, die nicht mehr der Schulpflicht unterliegen, auf die Berufswelt vorbereiten kann“, so Effing.

Die beiden Partner CJD und Deichmann verbindet das langjährige Engagement für Flüchtlinge: „Als christlicher Bildungsträger sehen wir es als unsere Aufgabe, Menschen auf der Flucht Zuflucht zu gewähren. Und noch mehr als das: Wir machen uns stark für die Integration der Menschen, die zu uns nach Deutschland kommen.“

Die Verantwortung für Flüchtlinge und allgemein für Menschen in Not hat auch einen hohen Stellenwert bei Deichmann: Das Unternehmen und die Inhaberfamilie fördern seit fast 40 Jahren Hilfsprojekte in Indien, aber auch in Tansania, Moldawien, Griechenland oder Deutschland. Seit 2015 sind bisher allein in Flüchtlingsprojekte in Deutschland und im Ausland über eine Millionen Euro geflossen.

Copyright © 2024 FashionNetwork.com Alle Rechte vorbehalten.

Tags :
Mode
Schuhe
People