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Fabeau
Veröffentlicht am
11.04.2011
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Caparros gibt Aufsichtsratsmandat bei Karstadt auf

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Fabeau
Veröffentlicht am
11.04.2011



Alain Caparros ist ein Mann schneller Entscheidungen. So auch diesmal: Der Vorstandschef der Rewe Gruppe hat heute mit sofortiger Wirkung sein Aufsichtsratsmandat bei der Karstadt Warenhaus GmbH niedergelegt. Ausschlaggebend waren nach der vorliegenden Mitteilung, die eigentümlicherweise von der Rewe Group und nicht von Karstadt herausgegeben wurde, unterschiedlichen Auffassungen „über die Rolle des Aufsichtsrates in der strategischen Ausrichtung des Unternehmens“. Der gebürtige Franzose war im Oktober 2010 von Nicolas Berggruen in das Kontrollgremium geholt und Anfang November zum Aufsichtsratsvorsitzenden ernannt worden. Mit seiner internationalen Handelserfahrung sollte Caparros der angeschlagenen Warenhauskette beratend zur Seite stehen.
Medienberichten zufolge, soll es intern heftige Auseinandersetzungen über die langfristige Strategie und über das Berggruen-Konzept hinsichtlich der operativen Teilung in drei Geschäftsbereiche gegeben haben. Sauer soll dem Top-Manager Caparos auch aufgestoßen sein, dass er bei der Ernennung von Andrew Jennings zum neuen Karstadt-CEO nicht befragt wurde. Nur Abnicken, ohne in den Entscheidungsprozess eingreifen zu können, gefiel dem Chef-Kontrolleur offenbar gar nicht. Trotz der Überwerfungen wünschte er dem Management „unter der Führung von Andrew Jennings eine glückliche Hand bei allen anstehenden Entscheidungen“. Weiter wünschte Caparros allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von Karstadt viel Erfolg auf dem Weg des Unternehmens in die Zukunft.
Dass ausgerechnet derjenige, dessen „Handelserfahrungen" und „strategische Kompetenz" für das Unternehmen „außerordentlich wichtig" sind, wie Berggruen es bei seiner Ernennung formulierte, jetzt und so spontan das Unternehmen verlässt, ist für Karstadt ein schlechtes Zeichen. Doch CEO und Eigentümer hüllen sich - wie so oft in den letzten Monaten  - in Schweigen.
Bild: Rewe Group

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