Dominique Muret
13.04.2015
Carlo Capasa leitet fortan die Camera della Moda
Dominique Muret
13.04.2015
Die italienische Modekammer ernennt als neuen Vorsitzenden den Generaldirektor von Costume national. Er folgt auf Mario Boselli, der 15 Jahre lang den Vorsitz innehatte. Er bleibt weiterhin aktiv als Ehrenpräsident, die Ernennung erfolgt auf der nächsten Versammlung am 14. Mai.
Gleichzeitig gibt die Camera della Moda bekannt, dass die derzeitige CEO Jane Reeve die Organisation am 30. Juni verlassen wird. Der neue Präsident hat also drei Monate Zeit, um die gesamte Verwaltung der Institution, die sich immer wieder Kritik ausgesetzt sieht, zu übernehmen.
Im Frühjahr 2013 hatte die Camera della Moda neue große Namen des Made in Italy in seinen Vorstand gewählt: Prada und Tod’s, Patrizio Bertelli und Diego Della Valle oder Angela Missoni und Ermenegildo Zegna. Eine tiefgreifende Neuordnung stand auf dem Plan. Aber in den vergangenen beiden Jahren hat die Camera es aufgrund fehlender Mittel und mangelndem Zusammenhalt kaum geschafft, Mailand als weltweite Modehauptstadt zu etablieren.
Im Zuge dieser Umstrukturierung wurde der Posten des CEO geschaffen, der im September 2013 Jane Reeve anvertraut wurde. Die Managerin stammt aus der Bereich der Kommunikation und konnte sich nie wirklich innerhalb der Organisation durchsetzen.
Carlo Capasa wiederum hat einen puren Fashion-Hintergrund. Er leitet das Haus Costume national, das er zusammen mit seinem Bruder, dem Designer Ennio Capasa, gegründet hat. Auch er stieß mit den anderen Modegrößen 2013 in den Vorstand der Camera della Moda und war hauptsächlich fürs Digitale und den Internetauftritt der Organisation, zu der 140 Modemarken (abgesehen von Dolce&Gabbana) gehören, verantwortlich. Die Camera della Moda hat sich mit ihm also für ein jüngeres Profil entschieden, das mit den neuen Kommunikationswegen vertraut ist, um die italienische Mode zurück ins internationale Blickfeld zu schieben.
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