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Chanel Cruise Collection: California Dreaming
Der legendäre kalifornische Optimismus zog sich in Chanels jüngster Cruise Collection durch nahezu alle Looks. Die Entwürfe wurden am Dienstag im modernen Filmmekka der Paramount Picture Studios enthüllt.
Die Kollektion stützte sich optisch auf Aktivsport-Models mit Stranddecken und bot eine großartige Interpretation eines eleganten, freien, modernen Filmstars. Wie gemacht für die zahlreichen preisgekrönten Schauspielerinnen im Publikum.
“Kalifornien und Amerika, von Jane Fonda bis Cindy Crawford,” strahlte Virginie Viard, die sich in paillettenbesetzten silbernen Trainingshosen verneigte.
Die Kulisse zeigte eine raffinierte Mischung aus verschiedenen amerikanischen Sportarten. Eine riesige Roller-Skatingbahn, natürlich ganz in Schwarz-Weiß. Darauf in der Mitte ein überdimensioniertes CC-Logo, an beiden Enden zwei riesige Chanel-Schriftzüge. Auf den Tribünen elektronische Scorebords, die ein fiktives Basketball-Spiel zwischen Paris und Los Angeles anzeigten, Punktestand: 23 – 24.
Zur Eröffnung defilierte ein sportliches Quartett in Laufshorts, Sport-BHs und Badeanzügen, dazu wallendes Barbie-Haar, Bobby-Socken und Plattformsneakers. Viele glitzernde Metallic- und paillettenbesetzte Röcke und Cocktailkleider, dazu kurze und enge klassische Bouclé-Wolljacken in Pastellfarben. Trendfarbe ist Pink.
Viard geizte auch nicht an gekonnten visuellen Spielereien, wie Skateboards mit CC-Logo und ein weißes Crop Top mit N°5-Aufdruck. Dazu Soundschnipsel verschiedener Film-Soundtracks. Darunter als witzige Anspielung auch Abel Korzeniowskis Restless von Nocturnal Animals, dem Neo-Noir-Thriller, bei dem der frühere Designer Tom Ford Regie führt.
Eine brillant umgesetzte Produktion von Keith Baptista, im Hintergrund eine Großleinwand, auf der abwechselnd Sonnenuntergänge und Nachtaufnahmen aus dem Stadtzentrum von LA projiziert wurden, wie auch grafische Schwarz-Weiß-Videos von Chanel-Frauen auf palmen- und magnoliengesäumten Straßen.
Rund 900 Gäste nahmen auf ergonomischen Tribünenplätzen Platz, nachdem sie sich durch zwei Menschengruppen durchgekämpft hatten. Auf der einen Seite standen mehrere Dutzend G-Dragon- und K-Pop-Fans, mehrere davon mit aufgemalten Tränen im Gesicht. Auf der anderen Seite standen Mitglieder der Writers Guild of America und verteilten Flugblätter, um gerechten Lohn für ihre Arbeit zu fordern. Und wir dachten, dass Streik etwas rein Französisches ist.
Im Gebäudeinnern lobten K Pop-Stars die Kollektion. Ein Vertreter dieses Genres, gekleidet in einen Bouclé-Look mit aufgesticktem „bien sûr“-Schriftzug und Kamelienblüten, sagte, er habe diese "einfach geliebt". Die Lina Wertmuller-würdige weiße Sonnenbrille trug er verkehrt herum.
Bei den Paparazzi am beliebtesten war Margot Robbie, in ausgestellten Chanel-Jeans mit hoher Taille, knapper goldener Weste, die mit Golduhren, Medaillen und Münzen verziert war. Trugs und umarmte die höchst elegant gekleidete Rose Byrne, die einen schwarzen Rollkragenpulli mit silbernem Tüllrock trug.
Unweit davon entfernt saß Elle Fanning in einer silbernen Jacquard-Weste, neben der frischverheirateten Sofia Richie in einem weißen Bouclé-Blazer und Hot Pants, daneben Kristen Stewart in einem Hosenanzug mit Karomuster.
Nach der Show performte Snoop Dogg als DJ und spielte verschiedene seiner Klassiker, später sang er an der Seite von Bruno Mars mehrere Duetts. Das unüblich kalte Wetter veranlasste die Gäste jedoch zu einem frühen Abgang, um direkt zur Chanel-Abendveranstaltung überzugehen. Doch wenigstens sorgte der Regen für eine grüne Stadt, blühende Bäume und zwitschernde Vögel.
Nur wenige Designer lieben ihre Models so sehr wie Virginie Viard. Sie erwähnte die Namen aller Models, während sie auf dem LED-Bildschirm erschienen, bis hin zum Abschlusslook, als sie Vivienne Rohner zum Geburtstag gratulierte! Viard ist die coole große Schwester, von der alle Mädchen träumen.
Zu ihren Inspirationsquellen zählte auch Agnès Varda. Die Regisseurin wird manchmal als die Mutter der bahnbrechenden Filmbewegung Nouvelle Vague bezeichnet. Varda war die erste Frau, die einen Ehren-Oscar entgegennehmen durfte. In Kalifornien drehte sie fünf wichtige Filme in den 70er- und 80er-Jahren, als die amerikanische Westküste von Optimismus regiert wurde.
Der bemerkenswerte Dokumentarfilm Black Panthers befasst sich mit der aufrührerischen Bewegung mit leidenschaftlichen Reden von Huey P. Newton und Bobby Seale, die wundervoll verfilmten Doku Uncle Yanco erzählt die Geschichte eines neu entdeckten Onkels, der im alternativen Boho-Paradies der Sausalito Hausboot-Gemeinde lebt und malt. Und natürlich auch Murs Murs, eine liebevolle Reportage über Wandgemälde in Los Angeles.
Ein Hauch der Venice Beach-Wandgemälde war in den fabelhaften Hemden und Harem-Hosen mit passendem tropischem Blumenprint zu spüren. Und ein witziges Farbtafel-Cocktailkleid aus Spitze, ein knallbuntes Logo-Schlauchkleid sowie zottelige Tops erinnerten an Uncle Yanco.
Von eleganter Sausalito-Mode bis hin zu Entwürfen für die Melrose Avenue war diese Show eine Hommage an Kalifornien und ein müheloser Erfolg für Viard und für Chanel.
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