Übersetzt von
Aline Bonnefoy
Veröffentlicht am
09.10.2020
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Chanel setzt italienische Shoppingtour mit der Übernahme von Ballin fort

Übersetzt von
Aline Bonnefoy
Veröffentlicht am
09.10.2020

Nichts scheint das französische Maison Chanel auf seinem Erfolgsweg aufhalten zu können, die Übernahmen in der Zuliefererkette des Luxushauses reißen nicht ab. Besonders italienische Marken scheinen das Unternehmen zu interessieren, da sich das Kunsthandwerk in der italienischen Halbinsel besser zu verteidigen wusste als in Frankreich. Im Sommer 2020 übernahm Chanel die italienische Gerberei Conceria Gaiera Giovanni, nun verleibt sich das französische Luxushaus den italienischen Schuhspezialisten Ballin ein.


Der Hauptsitz des Schuhherstellers in Venetien - Ballin


Der Konzern bestätigte auf Anfrage von FashionNetwork.com, dass er "eine Mehrheitsbeteiligung am Luxus-Schuhhersteller Ballin übernommen" habe. Chanel sei "einer der wichtigsten Kunden" der Marke. Der Luxuskonzern und der Schuhspezialist arbeiten seit vielen Jahren zusammen und für Chanel bietet "dieses Investment einen zukunftsfähigen Rahmen für die Zusammenarbeit in Fortführung einer bereits etablierten Geschäftsbeziehung".

"Die Entscheidung gründet auf gemeinsamen Interessen: Ballin verspürte das Bedürfnis, sich auf einen starken Partner zu stützen, der eine langfristige Sicht für das Unternehmen gewährleistet und Chanel war bestrebt, die für die Geschäftstätigkeit und die Luxusbranche allgemein sehr wichtige Sparte zu stärken", erklärte Chanel in einer Mitteilung.

Das 1945 von den Gebrüdern Guido und Giorgio Ballin gegründete Unternehmen hat seinen Sitz im venetianischen Fiesso D’Artico an der Riviera del Brenta. Es handelt sich um eine der Hochburgen der italienischen Schuhproduktion. Das Unternehmen entwickelt und vertreibt über seine Funktion als Zulieferer hinaus auch eine eigene Schuhmarke. Es gelang dem Unternehmen, sein traditionelles Know-how des "Made in Italy"-Siegels zu bewahren und es mit Hilfe neuer Technologien weiterzuentwickeln.

Die französische Marke, die soeben die Fashion Week Paris mit einem vielbeachteten Defilee im Grand Palais beendete, betont: "In Übereinstimmung mit der Strategie von Chanel wird Ballin auch weiterhin alle bisherigen Kunden bedienen".

Ballin ist das vierte italienische Unternehmen, das in den vergangenen zwei Jahren an den französischen Branchenriesen überging. Im vergangenen Jahr übernahm Chanel zunächst die Gerberei Samanta, die sich auf bedrucktes und geprägtes Leder spezialisiert hat, darauf folgte die Conceria Gaiera Giovanni, deren Spezialität die Verarbeitung und Behandlung von Ziegen-, Lamm- und Kalbsleder ist. Anfang Juli schloss Chanel die Übernahme des piemontesischen Fadenproduzenten Vimar 1991 ab, der der Konzerntochter Paraffection einverleibt wurde. Diese überblickt alle Maisons sowie das kunsthandwerkliche Know-how des Konzerns.
 

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