Von
Fabeau
Veröffentlicht am
21.08.2012
Lesedauer
2 Minuten
Herunterladen
Artikel herunterladen
Drucken
Textgröße

Charles Vögele: Weniger Umsatz, aber auch weniger Verlust

Von
Fabeau
Veröffentlicht am
21.08.2012



Die Charles Vögele Gruppe musste im ersten Halbjahr 2012 weitere Umsatzeinbußen hinnehmen. Insgesamt lagen die Erlöse mit 487 Mio. CHF (405 Mio. Euro) 7% unter dem Vorjahreswert. Zu schaffen machte den Schweizern neben dem außergewöhnlich schlechten April und der Konsumzurückhaltung in der Schweiz auch der schwache Euro. In lokalen Währungen belief sich der Einbruch auf nur 4%, flächenbereinigt lag das Minus bei -5%. Im Heimatland litt der Konzern unter der negativen Berichterstattung über das Unternehmen, was die gedämpfte Kauflust der Schweizer noch mehr dämpfte. Während die Nettoumsätze in Deutschland in Euro um 2% verringerten, gingen sie in der Schweiz um 7% zurück. In Zentral- und Osteuropa lief es durchwachsen: in Polen, Slowenien und Österreich war es schwierig, in Ungarn besser als erwartet und in den Benelux-Staaten gab es sogar ein währungs- und flächenbereinigtes Plus von 5% zu verzeichnen. Zum 30. Juni betrieb Charles Vögele 810 Standorte in zehn europäischen Ländern, neun weniger als im Vorjahr. Doch es kommen wieder neue und renovierte dazu, u.a. in Bad Mergentheim, Weinstadt, Bremen und im schweizerischen Bulle sowie in österreichischen  Knittelfeld.
„Vor allem in der Schweiz litt Charles Vögele nach wie vor unter der Verunsicherung der Kunden und der Zurückhaltung im gesamten Bekleidungsmarkt. Nach dem außergewöhnlich schwachen April mit sehr niedriger Frequenz haben wir den Sommerschlussverkauf vorgezogen, was jedoch auf die Profitabilität drückte“, kommentierte Frank Beeck, CEO Charles Vögele, das erste Halbjahr 2012.
Die Bruttogewinnmarge sank von 63,5% auf 59%. Das Betriebsergebnis (EBIT) lag bei -48 Mio. CHF (nach -60 Mio. CHF inkl. 36 Mio. Goodwill-Abschreibungen im Vorjahr). Der Konzernverlust kletterte von -62 Mio. CHF auf -54 Mio. CHF. Der Free Cash Flow verbesserte sich aufgrund eines straffen Kostenmanagements von -66 Mio. CHF auf 11 Mio. CHF. Damit verbrauchte der Konzern im Berichtszeitraum keine weiteren flüssigen Mittel. „Wir sind uns bewusst, dass Charles Vögele noch nicht über den Berg ist, aber wir sind auf dem richtigen Weg“, so Frank Beeck.

2012 – Stop the bleeding
2013 – Back to black
2014 – Back to profit


Der Kurs für die zweite Jahreshälfte steht: Es soll nicht weiter nach unten gehen, die Geschäfte sollen stabilisiert werden. Die weitere Neuausrichtung des Unternehmens und die Optimierung und Straffung der Prozesse zeigt bereits erste Ergebnisse. Die Logistik funktioniert wieder einwandfrei. Auch andere organisatorische Veränderungen sollen in Kürze ihre Wirkung zeigen. Das Produkt soll qualitativ weiter verbessert, klarer positioniert und stärker an den Bedürfnissen der Stammkundschaft - Frauen und Männer ab 40 - ausgerichtet werden. Um insbesondere das Vertrauen der Eidgenossen wiederzuerlangen, soll demnächst eine Imagekampagne starten. Personell steht die Ernennung des COO bevor. Auf der zweiten Führungsebene wurde bereits Karin Busnel-Knappersbusch als Vice President Women’s Wear gewonnen, die vorher u.a. bei Hugo Boss, Jil Sander und Rena Lange das Brand- und Product Management betreut hat.
 

© Fabeau All rights reserved.