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Fabeau
Veröffentlicht am
25.08.2015
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Charles Vögele leidet unter schwachem Euro

Von
Fabeau
Veröffentlicht am
25.08.2015



Mit mehr Inspiration, flächengerechter Bestückung und geschärftem Sortiment führt Charles Vögele seine Kunden


Die Stammabteilung (bspw. Hosen) ist jetzt deutlich übersichtlicher
Charles Vögele macht Fortschritte beim Turnaround und trotzdem spiegelt sich das nicht unbedingt in den Halbjahreszahlen wider. In den ersten sechs Monaten des Jahres 2015 sanken die Umsätze um 13,3% auf 392 Mio. CHF (Vorjahr: 452 Mio. CHF). Hauptgrund für den drastischen Rückgang ist der schwache Euro. Auf gleicher Fläche und ohne Währungseffekte wäre der Umsatzrückgang mit -4,1% zwar schmerzhaft, aber noch passabel ausgefallen. Insbesondere der Heimatmarkt Schweiz war von der Aufgabe des Euro-Mindestkurses hart betroffen, da der Einkaufstourismus in die Euro-Nachbarstaaten sowie die Online-Versandbestellungen im Ausland deutlich zunahmen. Daheim sank der Nettoumsatz von Charles Vögele um 8,6% (flächenbereinigt -7,5%) trotz drastischer Rabattgewährung von 20% und mehr. Auch in Deutschland musste der Modehändler einen flächen- und währungsbereinigen Umsatzrückgang von 4% verkraften, was an der allgemein verhaltenen Nachfrage in Deutschland lag. Einzig die Läden in Niederlande und Belgien konnten auf Like-for-Like-Basis um 0,7% zulegen. In der Region CEE (Österreich, Slowenien, Ungarn) gingen die Umsätze lediglich um 0,8% zurück. Trotz des Umsatzrückgangs konnte Charles Vögele zum Ende der F/S-Saison die Bestandsstruktur weiter verbessern und verfügt über historisch niedrige Altwarenbestände.
Trotz positiver Währungseffekte durch den schwachen Euro auf der Kostenseite, konnten die Einsparungen die Umsatzverluste nicht kompensieren. Das EBITDA sank von 14 Mio. auf -11 Mio. CHF, das EBIT fiel auf -29 Mio. CHF. Der Konzernverlust verdreifachte sich auf -36 Mio. Euro.

Alle Weichen auf Wachstum gestellt



Mit der neuen, monatlich erscheinenden Linie "Create yourself" kann Vögele schnell auf Markttrends reagieren
Trotz der Rückgänge bei Umsatz und Ergebnis sieht CEO Markus Voegeli die Gruppe dennoch auf einem guten Weg. Er ist optimistisch, dass es bald wieder aufwärts gehen wird. Seine Ziel bleibt es, den flächenbereinigten Umsatzrückgangs zu stoppen und für das Gesamtjahr ein positives EBITDA auszuweisen. Der Juli verlief laut Unternehmensangaben „gut“.
Auch sonst sind die Weichen gestellt, um das Minus der ersten Monate aufzuholen.


  • Knapp ein Viertel aller 759 Filialen wurde bereits mit dem neuen Filialkonzept modernisiert. Bis Ende 2015 sollen alle schweizerischen Filialen, bis Ende 2017 alle Filialen im Euro-Raum umgebaut sein.

  • Das neue, geschärfte und erstmal vollständig umgesetzte Kollektionskonzept (mit den beiden Stilrichtungen „Modern“ und „Classic“und jeweils zwei Trageanlässen (Casual und Formal) zeigt erste Erfolge und soll weiter verfolgt werden.

  • Mit der neuen limitierten (Fast-Track) DOB-Produktlinie „Create yourself“ hat Vögele auch eine „modische Sperrspitze“ im Bereich Modern Casual in petto und kann monatlich auf Markttrends reagieren.

  • Viele Hoffnungen stützen sich auf den überarbeiteten Webshop und die integrierte Omni-Channel-Strategie.

  • Um die Marke wieder stärker positiv aufzuladen und die Abverkäufe der neuen Herbst/Winterkollektion zu unterstützen, ist eine neue Dachkampagne geplant.


Fotos: Charles Vögele

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Business