Charles Vögele verliert Vertriebsgeschäftsführer

Matthias Wunderlin verlässt Charles Vögele nach zwei Jahren schon wieder
Charles Vögele quält neben den anhaltenden Umsatzrückgängen und roten Zahlen offenbar auch die Unsicherheit darüber, was die richtige Strategie ist. Intern gibt es anscheinend unterschiedliche Vorstellungen, wie der Turnaround gemeistert werden kann. Matthias Wunderlin, der im November 2013 zum Modefilialisten aus Pfäffikon stieß, hatte eine andere Auffassung „betreffend die operative Turnaroundstrategie“ und hat das Unternehmen per sofort, aber im gegenseitigen Einvernehmen verlassen, teilte Charles Vögele mit. Wunderlin war als CSO für die Führung der Länderorganisation und das Marketing des Schweizer Modefilialisten verantwortlich.
Wunderlins Aufgaben übernimmt jetzt vorerst und auf Interimsbasis Meinrad Fleischmann, bislang Vizepräsident des Verwaltungsrates der Charles Vögele Holding AG. Fleischmann wurde letztes Frühjahr ins Aufsichtsgremium geholt und verfügt nach Stationen bei Schild, ABM und Globus über jahrelange Retail-Erfahrung im Schweizer Markt. Er steht hinter den eingeleiteten Turnaround-Maßnahmen und wird sie beim Marketing und Filialkonzept im Sinne der Geschäftsleitung weiter vorantreiben.

Charles Vögele muss wegen schwierigem Marktumfeld weiter kämpfen

Die neue Strategie mit modernisierten Filialen, einem neuen Kollektionskonzept und der Omnichannel-Integration hatte im dritten Quartal bereits erste Erfolge gezeigt. Im Oktober allerdings verebbte der Effekt aufgrund des zu warmen Herbststarts, der zunehmenden Euroschwäche und dem verhaltenen Wirtschaftswachstum in den Kernabsatzregionen. Die Hoffnungen darauf, den Umsatz- und Ergebniseinbruch des ersten Halbjahres in der zweiten Hälfte wieder aufzuholen, sind zerstört. Das Management rechnet für das Gesamtjahr mit einem Umsatzrückgang auf like-for-like-Basis und einem negativen EBITDA in einstelliger Millionenhöhe.