Charles Vögele zieht sich aus Polen und Tschechien zurück

Von

Bruno Joly

Veröffentlicht am
18.04.2013

Charles Vögele hat eine einschneidende Entscheidung getroffen, um aus den roten Zahlen zu kommen. Die Schweizer Kette will sich zukünftig auf den Heimatmarkt und die deutschsprachigen Märkte konzentrieren. In der Konsequenz zieht sich das Unternehmen aus Polen und der Tschechischen Republik zurück, wo es 16 bzw. 6 Filialen unterhielt. Mittelfristig könnte von der Restrukturierungsmaßnahme auch Ungarn betroffen sein. Charles Vögele hatte Mitte der 2000er Jahre beschlossen, in den europäischen Osten zu expandieren.

Heute stehen die Zeichen auf Optimierung, im Rahmen derer auch die Einmarkenstrategie weiterverfolgt wird. Ab dieser Frühjahr-Sommer-Kollektion 2013 werden alle früheren Label unter der Dachmarke Charles Vögele zusammengefasst.

2012 lag der Gewinn vor Zinsen und Steuern bei minus 99 Millionen Schweizer Franken, der Konzern hatte einen Nettoverlust von 109 Millionen Franken (ca. 89 Millionen Euro) verzeichnet. Ein Teil ist Werteberichtigungen in den Niederlanden, in Belgien und eben in Osteuropa geschuldet. Der Nettoumsatz verringerte sich um 4,4% auf 972 Millionen Schweizer Franken (800 Millionen Euro).

Der Schweizer Bekleidungsfilialist gibt sich seit mehreren Jahren Mühe wieder profitabel zu werden. Es gab sogar in letzter Zeit Übernahmegerüchte durch die italienische Handelsgruppe Coin oder C&A.