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AFP
Übersetzt von
Aline Bonnefoy
Veröffentlicht am
20.03.2019
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China und Lederwaren bescheren Hermès neues Rekordjahr

Von
AFP
Übersetzt von
Aline Bonnefoy
Veröffentlicht am
20.03.2019

Hermès verzeichnete 2018 ein neues Rekordjahr, getragen durch den Erfolg der Lederwaren, aber auch das starke Wachstum in China. So konnte das Luxuslabel seine operative Gewinnmarge weiter erhöhen.


Hermès - Herbst/Winter 2019 - Womenswear - Paris - © PixelFormula


Am Mittwoch veröffentlichte die Lederwarenmarke ihre Jahresergebnisse mit einem Reingewinn von EUR 1,4 Milliarden. Mit einem Wachstum von 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr liegt dieser Wert über dem Analystenkonsens von Factset und Bloomberg, die von EUR 1,36 bzw. 1,34 Milliarden ausgegangen waren.

Bereits im Februar berichtete der Konzern – der im Juni 2018 in den Börsenindex CAC 40 aufgenommen wurde – über einen Rekordumsatz für das abgelaufene Geschäftsjahr. Der Konzern erwirtschaftete ein Jahresergebnis von EUR 5,96 Milliarden.

CEO Axel Dumas freute sich an der Telefonkonferenz über "ein neues Jahr mit Spitzenleistungen für das Haus. Angesichts des weiterhin unsicheren und instabilen globalen Wirtschaftskontext bleiben wir wie gewohnt sehr vorsichtig, aber wir gehen davon aus, dass unser Modell sehr solide aufgestellt ist".

Das Betriebsergebnis lag erstmals in der Geschichte der Marke über EUR 2 Milliarden. Die operative Gewinnmarge belief sich auf 34,3 Prozent, sehr nahe am absoluten Rekordwert von 34,6 Prozent im Jahr 2017.

"Wir nehmen uns nicht jedes Jahr vor: Dieses Jahr schlagen wir unsere operative Marge. 2018 verzeichneten wir Wechselkursschwankungen und haben unsere Preise nur um 1 Prozent angehoben, obschon unsere Kosten stärker angestiegen sind", analysierte Axel Dumas.

Für 2019 rechne Hermès aber mit "einem globalen Preisanstieg von rund 3 Prozent zum Ausgleich der Produktionskosten".

Das Wachstum erstreckte sich zwar durch alle geografischen Gebiete, besonders gut schnitt jedoch Asien (exkl. Japan) mit einem Umsatzwachstum von 14 Prozent ab. Außerdem habe die Marke "an das starke Wachstum in China" anknüpfen können. Dies trotz der Wirtschaftsspannungen zwischen China und den USA, die eine Verlangsamung der chinesischen Wirtschaft befürchten lassen.

Fast 9000 Angestellte in Frankreich

"Ich sehe zum jetzigen Zeitpunkt keinen Umkehrtrend in den ersten Monaten" des Jahres 2019, so Axel Dumas weiter.

Am Mittwoch kündete der Konzern außerdem an, dass er an der Generalversammlung im April die Ausschüttung einer Dividende in Höhe von EUR 4,55 pro Aktie beantrage. Für das Geschäftsjahr 2017 hatte Hermès bereits eine außergewöhnliche Dividende von EUR 5 pro Aktie ausbezahlt, zusätzlich zur regulären Dividende von EUR 4,10.

2018 stützte sich das Umsatzwachstum von Hermès auf den Erfolg der Abteilung Lederwaren – das Kerngeschäft des Unternehmens, auf das 50 Prozent des Gesamtumsatzes entfallen – 2018 also knapp EUR 3 Milliarden (+9,4 Prozent).

Darauf folgt die Sparte Bekleidung und Accessoires, die durch die starke Performance der Prêt-à-Porter-Kollektionen, der Modeaccessoires und der Schuhe ein Plus von 14 Prozent verbuchte.

Im Bereich Seide und Textilien ergab sich ein Wachstum von 3,2 Prozent, bei den Parfüms 8,9 Prozent und in der Uhrmacherei 9,9 Prozent.

Hermès beschäftigte Ende 2018 insgesamt 14'284 Personen, 8'846 davon in Frankreich. Der Konzern will allen Angestellten, die in Frankreich "weniger als den dreifachen Mindestjahreslohn bezogen haben, eine Sonderzahlung von EUR 1000 pro Person" gewähren. Diese Maßnahme betrifft etwas mehr als 700 Personen.

"Diese Prämie wird zusätzlich zur Erhöhung des Monatslohns aller Angestellten in Frankreich um EUR 100 ausbezahlt. Darüber hinaus erhalten die im Ausland tätigen Arbeitnehmer ebenfalls eine Zusatzprämie", so das Modehaus in einer Mitteilung.

Hermès verfügt über 16 Produktionsstätten in Frankreich. Im Februar informierte der Konzern über einen neuen Lederwarenstandort, der 2021 in der Region Normandie gestartet werden und langfristig 250 Arbeitsplätze schaffen soll.
 

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