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Veröffentlicht am
02.11.2015
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China und Westeuropa halten Adidas auf Kurs

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DPA
Veröffentlicht am
02.11.2015

Gute Geschäfte in China und Westeuropa dürften den Sportartikelkonzern Adidas im dritten Quartal angeschoben haben. In Europa hat Adidas ohnehin ein Heimspiel. Starke Zahlen des Konkurrenten Nike von Ende September stimmen die Analysten zudem optimistisch, dass die Probleme vieler Schwellenländer bislang nicht auf die Sportartikelindustrie durchgeschlagen haben. Auch Adidas-Chef Herbert Hainer hatte zuletzt in einem Interview etwaige Bedenken zur Seite gewischt. Anzeichen einer Flaute im wichtigen Markt China seien nicht zu erkennen, sagte er. Die weltweite Nummer zwei wird am Donnerstag (5.11.) die Zahlen für Juli bis September vorlegen.

Ein Adidas-Store - Starjg


Befeuert vom derzeit schwachen Euro erwarten Experten erneut ein zweistelliges Umsatzwachstum. Die von der Nachrichtenagentur Bloomberg bis Montag befragten Analysten rechnen mit einem Plus von 12,5 Prozent auf 4,55 Milliarden Euro. Ein schwaches Vorjahresquartal dürfte dem Gewinn auf die Sprünge geholfen haben. Das Betriebsergebnis wird den Schätzungen zufolge um etwa 14 Prozent auf 457 Millionen Euro zulegen. Unter dem Strich wird der auf die Anteilseigner entfallende Gewinn bei 301 Millionen Euro erwartet und damit um knapp 7 Prozent höher als im Vorjahr.

Für das Gesamtjahr hat Adidas ein Plus beim währungsbereinigten Umsatz im mittleren einstelligen Bereich in Aussicht gestellt. Der bereinigte Gewinn aus fortgeführtem Geschäft soll 2015 um 7 bis 10 Prozent über die im Vorjahr erzielten 642 Millionen Euro steigen. Da die letzten drei Monate des Jahres beim Gewinn eher eine untergeordnete Rolle spielen, hat Adidas bereits Ende des dritten Quartals ein gutes Stück der Wegstecke geschafft. Jörg Philipp Frey von Warburg Research könnte sich daher vorstellen, dass der Konzern seine Prognose anhebt.

Gute Nachrichten könnte Adidas gebrauchen. Der Korruptionsskandal in der FIFA und die Affäre um die Vergabe der Fußballweltmeisterschaft 2006 werfen auch ihre Schatten nach Herzogenaurach. Die Franken sind Hauptsponsor der Verbände und mit vielen Akteuren, die in der Berichterstattung um die Vorgänge die Runde machen, seit Jahren eng verbunden. Der Konzern betont zwar, stets sauber gearbeitet zu haben, am Image kratzen die Skandale dennoch.

Das Bild vom erfolgsverwöhnten Konzern hatte bereits vergangenes Jahr Risse bekommen. Vor allem in den USA war die Konkurrenz den Deutschen enteilt. Analysten sind daher gespannt, wie es im dritten Quartal für Adidas auf dem weltgrößten Sportmarkt gelaufen ist. Bis sich neue Produkte dort auch in mehr Umsatz auszahlen, wird es aber noch bis 2016 dauern. Unklar ist auch, wie es im Golfgeschäft weiter geht. Im Sommer hatte Adidas angekündigt, einen Verkauf zu prüfen. Insbesondere die Golfmarken Adams und Ashworth stehen zur Disposition.

Traditionell gibt der Konzern nach neun Monaten auch schon einen vagen Ausblick auf das kommende Jahr. Allerdings haben die Franken bereits im März eine mittelfristige Strategie vorgestellt, wonach der Umsatz bis 2020 pro Jahr währungsbereinigt im hohen einstelligen Bereich wachsen soll. Der Gewinn soll um etwa 15 Prozent pro Jahr zulegen.
 

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