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12.06.2019
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Christliche Initiative Romero deckt Missstände in Zulieferfabriken auf

Veröffentlicht am
12.06.2019

Anlässlich des 50. Geburtstages von Primark veröffentlichte die Initiative ihr Dossier "Fast Fashion", in dem sie srilankische Zulieferfabriken der Modekette untersuchte. Auch C&A soll dieselben Produktionsstätten beauftragen. 

archiv


"In keiner der untersuchten Fabriken wird der Verhaltenskodex befolgt, den Primark seinen Herstellern auferlegt. Die Löhne und das Maß an Überstunden sind teils illegal. Und wir haben herausgefunden: Primark und Co. tragen den Hauptteil der Verantwortung dafür mit ihrem Einkaufsverhalten", erklärt Isabell Ullrich, Referentin für Kleidung bei der CIR. 

Das Dossier benennt große arbeitsrechtliche Mängel. Die befragten Mitarbeiter gaben an, bis zu 80 Stunden pro Woche tätig zu sein und dafür einen Mindestlohn von 79 Euro zu erhalten, der nicht ausreiche, um die eigene Existenz zu sichern. Laut der Asia Floor Wage Alliance müsste das Gehalt 296 Euro monatlich betragen.

"Durch das Einkaufsverhalten der Fast-Fashion-Marken entsteht eine kurzfristige und unstetige Auftragslage in den Fabriken und hoher Zeit- und Preisdruck", wird im Dossier genannt. "Dieser wird an die Arbeiterinnen weitergegeben, die dann Überstunden machen und zu einem Hungerlohn arbeiten."

CIR fordert von den Modeketten bei der Auswahl ihrer Lieferbetriebe nicht nur auf "Preis, Zeit und vielleicht noch Qualität" zu achten, sondern die ethischen Ziele, die sie sich selbst auf die Fahnen schreiben, auch beim Einkauf zu berücksichtigen.

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