01.02.2018
Condé Nast setzt Verhaltenskodex für Fotoproduktionen auf
01.02.2018
Zum Start der Berlin Fashion Week hatte es auch Vogue-Chefredakteurin Christiane Arp auf der Stil-Konferenz im Kronprinzenpalais mehrfach deutlich gemacht: Aufgrund der Vorwürfe sexueller Belästigung gegen Fotografen wie Mario Testino, Bruce Weber und Terry Richardson will Condé Nast künftig einen Verhaltenskodex für Shootings durchsetzen, der allen Mitarbeitern, Dienstleistern und Geschäftspartnern, die für die verlagseigenen Titel (u.a. GQ, Vogue, Glamour, Myself, AD) tätig sind, ein Regelwerk an die Hand geben soll, das im Rahmen von Fotoproduktionen ein sicheres und respektvolles Arbeitsumfeld gewährleisten soll. Die schriftliche Grundlage zu diesem Kodex hat der Verlag nun veröffentlicht.
Vor dem Hintergrund der in den vergangenen Monaten bekannt gewordenen Vorwürfe bezüglich sexueller Belästigung in der Modebranche will Condé Nast so einen Beitrag zur Schaffung eines verbindlichen Branchenstandards leisten, heißt es seitens des Verlages.
"Wir sehen uns verpflichtet, mitzuhelfen, Lösungen für das Problem der sexuellen Belästigung in unserer Branche zu finden. Jeder, der sich an diese Verhaltensregeln hält, sichert ein geschütztes und respektvolles Arbeitsumfeld im kreativen Prozess", kommentiert Jonathan Newhouse, Chairman und CEO von Condé Nast International die Initiative.
Bereits im Oktober letzten Jahres hatten Condé Nast USA und Condé Nast International die Entwicklung des "Code of Conduct" angekündigt. In den vergangenen Monaten wurden dafür über 150 Gespräche mit Condé Nast-Mitarbeitern sowie externen Bookern, Agenten, Fotografen, Models und Stylisten geführt, um eine umfassende, wirksame und praktikable Richtlinie zu entwickeln.
So unterliegen Fotoproduktionen und andere Arbeiten in Zukunft konkreten Vorgaben, die beispielsweise das Mindestalter von Models, die Betreuung minderjähriger Models sowie die Genehmigung von und im Umgang mit Nackt-Motiven beinhalten.
In allen Condé Nast-Ländergesellschaften wurden demnach Prozesse ausgerichtet, die die Implementierung und Einhaltung der Richtlinie sicherstellen. Regelverletzungen können über ein vertrauliches Prozedere einem eigens eingerichteten Komitee gemeldet werden, das entsprechenden Vorwürfen nachgeht.
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