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16.04.2020
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Corona-Krise drückt Umsatz von L'Oréal

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DPA
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16.04.2020

Der französische Kosmetikkonzern L'Oréal hat wegen der Corona-Pandemie im ersten Quartal erwartungsgemäß weniger umgesetzt. Besonders von der Krise betroffen war das Luxussegment sowie das Friseurgeschäft, wie das EuroStoxx-50-Schwergewicht am Donnerstagabend nach Ende des Börsenhandels in Clichy mitteilte.

AFP/Bertrand Guay


Konzernchef Jean-Paul Agon machte aber mit Blick auf die Entwicklung in China Mut. "Was wir gesehen haben, ist dass China recht schnell zurückgekommen ist beim Konsum von Schönheitsprodukten", sagte er bei einer Telefonkonferenz. Man sei auf dem Weg, im aktuellen Monat die China-Umsätze um fünf bis zehn Prozent zu steigern.

"Unsere Erfahrung in China ist sehr interessant", sagte er. Sie könne ein Hinweis auf die Entwicklung in anderen Teilen der Welt sein. An der Börse wurden die Aussagen positiv aufgenommen. Die vom Corona-Crash ohnehin bisher kaum getroffene Aktie legte in einem freundlichen Umfeld in den ersten Handelsminuten um bis zu fünf Prozent zu. L'Oréal ist mit einem Börsenwert von etwas mehr als 140 Milliarden Euro derzeit der zweitwertvollste Konzern der Eurozone. Nur der Luxusgüterhersteller LVMH ist noch mehr wert – dieser hatte am Donnerstag auch Umsatzdaten vorgelegt und dabei hoffnungsvolle Aussagen zu China getroffen.

Da L'Oréal neben Schönheits- und Luxusartikeln auch Produkte für die medizinische Hautpflege im Sortiment hat, fiel der Umsatzrückgang des Konzerns zum Jahresauftakt vergleichsweise milde aus. Die Erlöse sanken im ersten Quartal um 4,3 Prozent auf rund 7,2 Milliarden Euro. Auf vergleichbarer Basis betrug das Minus 4,8 Prozent. Damit habe sich L'Oréal besser entwickelt als die Kosmetikbranche, die im gleichen Zeitraum um rund 8 Prozent zurückgegangen sei, sagte Jean-Paul Agon.

Das Luxussegment litt dabei unter der Schließung von Parfümerien und Kaufhäusern in vielen Ländern und verzeichnete 8 Prozent weniger Umsatz. Der Profibereich musste wegen geschlossener Friseurläden ein Minus von rund 10 Prozent hinnehmen. Im klassischen Massengeschäft sanken die Erlöse um lediglich 3,5 Prozent. Einzig das Geschäft mit medizinischer Hautpflege konnte zulegen – um fast 12 Prozent. Die Produkte werden vor allem in Apotheken verkauft, zudem liefert das Unternehmen Handdesinfektionsmittel für Arztpraxen, Krankenhäuser und Pflegeheime.

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