Übersetzt von
Aline Bonnefoy
Veröffentlicht am
12.03.2021
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Damenmode: Die Laufstegtrends für den Winter 2021/2022 sehen das Ende der Corona-Krise herbei

Übersetzt von
Aline Bonnefoy
Veröffentlicht am
12.03.2021

Die Covid-19-Pandemie breitet sich in zahlreichen Ländern weiter aus, doch denken Designer an eine Zukunft, in der bessere Zeiten auf uns zukommen. Ihre Entwürfe für die Herbst-/Wintersaison 2021 stützen sich zwar noch immer auf eine gemütliche Garderobe mit Kuschelfaktor, wie wir sie uns im Lockdown herbeisehnten. Haufenweise Strick, beschützende Mäntel und andere weite Schnitte in monochromer Ausgestaltung. Der Fokus liegt auf nützlichen Basics. Parallel dazu setzen die Designer in ihren vom 14. Februar bis 10. März 2021 virtuell in New York, London, Mailand und Paris präsentierten Prêt-à-Porter-Kollektionen voll und ganz auf eine Rückkehr zur Normalität: Der unbändige Drang, auszugehen und verführerisch zu wirken, kommt in funkelnden und wertvollen Kleidern zum Ausdruck.

1 Overalls



Issey Miyake, Herbst/Winter 2021/2022 - © PixelFormula


Der unbestrittene Star der Arbeitskleidung ist besonders in der Männermode seit mehreren Saisons zu Gast. Nun entwickelt er sich zum Must-have der Damengarderobe und wird von allen Designern mit neuen Schnitten und Stoffen präsentiert. Bei Issey Miyake mit Trenchcoat-Allüre, bei Sportmax oder Salvatore Ferragamo als Anzug, Courrèges versieht ihn mit geometrischen Drucken, Rick Owens verpasst ihm einen Reißverschluss und Alberta Ferretti bietet ein Modell aus Wildleder.

Bei Prada nimmt er die Form von Großvaters langer Unterhose an, während Balmain ein Weltraum- und Kampfpilotenthema entwickelt. Auch die Skikombi darf nicht fehlen (Chanel, Thom Browne, Emilio Pucci). Weiter gibt es Overalls im Partylook, bei Elie Saab beispielsweise ein Modell aus schwarzer Spitze.

2 Steppgewebe


Dolce Gabbana, Herbst/Winter 2021/2022 - © PixelFormula


Schutz und Wärme: Steppmäntel und -Jacken, bevorzugt in XL-Version, haben sich einen festen Platz in der Garderobe ergattert. Daunen erhalten sowohl durch den "Wintersport"-Look mit Anoraks und dazu passenden Stiefeln, aber auch in der Urban Wear mit Mänteln, Umhängen, Decken, Jacken und Westen Rückenwind.

Steppgewebe wird auch für Kleider verwendet, so bei Loewe, Marni und Cecilie Bahnsen. Beautiful People verwandelt die Maxi-Daunenjacke in ein Galakleid, Ottolinger in einen skulpturalen Mantel. Bei Jarel Zhang wird der Steppmantel in seine Einzelteile zersetzt, bei Rick Owens futuristisch ausgestaltet. Dolce & Gabbana wiederum bieten riesige Daunenjacken mit Leopardenprint oder in glänzendem Silber, und Givenchy spielt mit XXL-Sportswear-Modellen.

3 Overshirts


Dsquared2, Herbst/Winter 2021/2022


Leichter und geschmeidiger als eine Jacke, wärmer als ein Hemd: Das Overshirt zählt zu den praktischen Basics in der Herbstgarderobe, die während des Lockdowns an Bedeutung gewonnen haben. Sie sind ganz diskret in mehreren Kollektionen zu sehen, von Fendi – aus Schurwolle – bis hin zu Edward Crutchley – ganz Military Chic. Weiter gab es Overshirts aus Leder, Wolle oder Baumwolle, in Pastellfarben oder mit klassischen Karomustern wie bei Dsquared2.

4 Der Schulmädchenlook


Valentino, Herbst/Winter 2021/2022 - © PixelFormula


Das schwarze Kleid mit bravem Bubikragen hat in diesen unsicheren Zeiten etwas Beruhigendes. Dieser Look, der eine gewisse klassische Nüchternheit mit einem Hauch Bourgeoisie mischt, inspirierte die Designer mit seiner kindlichen Unschuld. Christian Dior, Simone Rocha und Bmuet(te) kombinieren so das weiße Hemd mit einem schwarzen Schürzenkleid, N°21 und Giambattista Valli statten es mit einem weißen Plastron-Hemd aus.

Besonders der XL-Kragen mit spitz zulaufenden Enden wird im kommenden Winter getragen. So zeigt Masha Ma einen riesigen Spitzenkragen, der über die Schultern fällt und eine Mini-Silhouette aus schwarzem Leder vervollständigt. Bei Paco Rabanne wird der Kragen mit kleinen schwarzen Motiven bestickt und mit einem gepunkteten schwarzen Kleid kombiniert.

5 Hahnentritt


Rokh, Herbst/Winter 2021/2022


Das traditionelle Schwarz-Weiß-Motiv mit seiner klassischen Bourgeoisie-Note rückt ebenfalls wieder ins Rampenlicht, jedoch in fantasievollen Neuauflagen. Dolce & Gabbana lassen das Muster auf den Taschen einer Teddy-Jacke einfließen, wie auch in einem XL-Gansfuß-Druck. Nina Ricci verleiht ihm eine grüne Färbung. Bei Anrealage explodiert das berühmte Hahnentritt-Motiv auf einem Mantel in tausend Stücke, während es bei Rokh einen fast metallische Glanz erhält.

6 Abnehmbare Ärmel


Rick Owens, Herbst/Winter 2021/2022 - © PixelFormula


Lange Glamour-Handschuhe und ihre vielfältigen Ausprägungen sind im kommenden Winter ein unverzichtbares Accessoire. Als Manschetten oder abnehmbare ganze Ärmel fügen sie sich perfekt in die Nach-Corona-Garderobe ein, in der Kundinnen gelernt haben, weniger zu konsumieren, dafür besser.

Elegant (Paco Rabanne, Giambattista Valli) oder praktisch (Rick Owens), im Rücken zusammengenäht wie ein schulterwärmendes Strickdeckchen bei Dawei, mit Wollärmeln zu einem gleichfarbigen Strickkleid mit verführerischen Trägern bei Blumarine. Aus weißer Popeline, passend zum Hemd, ermöglichen sie es Ann Demeulemeester, die Silhouette aufzumischen.

Bei wieder anderen Designern sorgen die abnehmbaren Ärmel für Volumen an den Armen. Ganz allgemein wird der Ärmel immer breiter, aufgebläht, ausgedehnt, gekräuselt, gerüscht, gerafft …

7 Das Trapezkleid


Courrèges, Herbst/Winter 2021/2022


In Erinnerung an die unbeschwerten, frivolen Sechziger kehren Trapezkleider, wie auch Röckchen und Trapezmäntel in die Kollektionen zurück. Diese einfache, grafische und praktische Form erinnert sowohl an die kindliche Allüre wie auch an die Pop-Jahre und bringt Energie und gute Laune in die Wintergarderobe.

8 Das Schmuckkleid


Jil Sander, Herbst/Winter 2021/2022 - © PixelFormula


Schmuckstücke sind die wahren Hauptdarsteller der Herbst-/Winterkollektion 2021/2022. Sie peppen nüchterne oder minimalistische Looks auf, verleihen charakterstarken Looks einen spannenden Twist und verleihen auch dem kleinsten Detail einen strahlenden Glanz – wie bei Chanel, wo ein kristallbesetzter Strumpfhalter unter einem Kleid hervorblinzelt. Sehr passend zum Verlangen, wieder strahlen zu dürfen.

Schmuck ist nicht nur in Form von großen, gut sichtbaren Stücken wie bei Schiaparelli angesagt, sondern erobert ganze Kleidungsstücke. Perlenreihen werden zum Plastron bei Jil Sander, schmuckbesetzte Stoffe zu Tops bei Paco Rabanne. Dolce & Gabbana bieten ein Perlenkleid, das über dem Body getragen wird. Auch große Metallketten sind allgegenwärtig und schlängeln sich um Hals und Körper.

9 Gold


Chanel, Herbst/Winter 2021/2022 - © PixelFormula


Pailletten, Glitter, Strass, Perlen, Federn, Lamé-Stoffe, Metallic-Maschen … ein festlicher Wind weht durch viele Kollektionen. Obwohl vielerorts gleißende Silberflächen mit futuristischem Weltraum-Einschlag zu sehen sind, symbolisiert Gold mehr denn je die Rückkehr ins Licht.

Auch die dunkelsten Kollektionen, wie bei Calcaterra oder Valentino, verfügen über mindestens einen oder zwei Looks in Gold. Oder auch nur ein einziges Stück, wie der goldene Regenmantel von Chanel, die goldenen Lamé-Kleider von Versace, die Fransenhosen von Alberta Ferretti, der Python-Anzug von Moschino und die glänzenden Stiefel von Andrew GN.

10 Die Schleppe



Lanvin, Herbst/Winter 2021/2022 - Lanvin


Lust auf feierliche Zeremonien und prachtvolle Kleider: Die Schleppe verleiht den Winterkollektionen einen ganz besonderen Schliff, so in majestätischen Mänteln, theatralischen Outfits, Cocktail- und Prinzessinnen-Kleidern aus Seide, Chiffon oder Satin, bevorzugt mit Edelsteinen und Kristallen veredelt.

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