Übersetzt von
Aline Bonnefoy
Veröffentlicht am
03.10.2019
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Damenmode: Die 10 Top Trends der Frühjahr-/Sommerkollektionen 2020

Übersetzt von
Aline Bonnefoy
Veröffentlicht am
03.10.2019

Die Prêt-à-porter-Damenkollektionen, die vom 6. September bis zum 1. Oktober auf den Laufstegen von New York, London, Mailand und Paris enthüllt wurden, zeugen von einem komplexen Bild der Frau, die zwischen ihrem neuen Umweltbewusstsein und der Lust auf Überschwänglichkeit hin- und hergerissen ist. Neben rezyklierten und umweltfreundlichen Materialien standen in den Frühjahr-/Sommerkollektionen Basics im Fokus, aber auch minimale Silhouetten, viel Zurückhaltung und diskrete Pastellfarben. Dieser Grundtrend trifft frontal auf eine barockere Mode, die sich in kräftigen Farben ergießt und auf luxuriöse Stoffe, XL-Volumen, insbesondere an den Armen mit einer bemerkenswerten Rückkehr des Hammelkeulenärmels, setzt, wie auch auf charakteristische Elemente des 18. Jahrhunderts (Schleppe, Reifrock, große Schleifen, Körbe usw.).

1) Grün sind alle meine Kleider

Dolce & Gabbana,Frühjahr/Sommer 2020 - © PixelFormula


Die Umweltkrise hat die Laufstege ergriffen. Viele Designer brachten ihre Besorgnis und ihr diesbezügliches Engagement zum Ausdruck. Die Inszenierungen waren aussagekräftig, sei es die Waldkulisse bei Dior, deren Bäume später umgepflanzt werden sollen, oder der Dschungel aus rezykliertem Karton und Kunststoff bei Marni, aber auch das von Marine Serre verwendete Bild der ‚Marée noire' (z. Dt.: Ölpest). Die Natur hält besonders in Form von Blättern und Blumen Einzug in den Kollektionen. Der Umfang der Kopfbedeckungen nimmt zu, vom Vogelnesthut bei Vivienne Westwood bis hin zum Grünpflanzen-Erguss auf den Köpfen der Models beim Label des japanischen Designers Kei Ninomiva, Noir.

2) Minimal Basics

Prada, Frühjahr/Sommer 2020 - © PixelFormula


Miuccia Prada brachte den Stein ins Rollen: Wie können die negativen Auswirkungen auf die Umwelt reduziert werden? Durch eine intelligentere Garderobe aus Basics und praktischen, einfach zu kombinierenden Kleidungsstücken. Sommerkleid, Rock, Hose, Shorts, Jacke, Strickwaren … Die klassischen Bestandteile der Damengarderobe waren auf allen Laufstegen in monochromen und einfach zu kombinierenden Ausführungen aus natürlichen Materialien zu sehen. Auch der Ganz-in-Weiß-Trend setzt sich durch.

3) Pastelltöne

Max Mara, Frühjahr/Sommer 2020 - © PixelFormula


Von Hellblau über Blassgrün und Pastellgelb bis hin zu Zartrosa – Pastellfarben sind omnipräsent und bestimmen unsere Garderobe im kommenden Sommer. Ein zarter Hauch von Frische auf unseren Kleidern.

4) Frotteekleider

Marine Serre, Frühjahr/Sommer 2020 - © PixelFormula


Im Juni machten Frotteestoffe bereits Halt bei der Menswear. Nun gelangen sie auch zur Damenmode: Verschiedene Kleidungsstücke wurden aus dem Freizeit-/Bademodestoff hergestellt. Ganz bunt bei Peter Pilotto und dem Label Afterhomework, das dafür auf dem Flohmarkt erstandene Gebrauchtbadetücher wiederverwendet. Wieder andere Designer fertigten aus weißem Frotteetuch Bustier-Kleider an, die in Kombination mit Haarturban oder mit Bademantel getragen werden, wie bei Brognano im Hotel-Look oder mit Bademeister-Effekt bei Benetton.<<<30>>>
5) Gehäkelt und geknüpft

Marco Rambaldi, Frühjahr/Sommer 2020 - DR


Im ungezwungenen Hippie-Stil der 70er-Jahre setzen Makramee-Kleider und -Taschen ihren Erfolgszug der vergangenen Saisons fort und etablieren sich mit Recycling-Bonus als unumgängliches Must-have der neuen Sommergarderobe. Und Großmutters Häkel-Untersetzer werden zu originellen Tops und Patchwork-Kleidern umfunktioniert.

6) XL-Taschen

Christian Wijnants, Frühjahr/Sommer 2020 - © PixelFormula


Nach einem Trend zur Liliputaner-Taschen in den vergangenen zwei Saisons schwellen die praktischen Accessoires wieder an. Die Tragetasche in XL-Version im Seesack-Stil scheint besonders gefragt zu sein und war in allen Modehauptstädten mit von der Partie.

7) Hosenanzüge

Kwaidan Editions, Frühjahr/Sommer 2020 - © PixelFormula


Was gibt es Cooleres und Sinnlicheres als einen Herrenanzug an einer Frau? Vor allem, wenn der Blazer, wie es im nächsten Sommer der Fall zu sein scheint, oben ohne oder lediglich mit einem BH oder einem Bandeau-BH getragen wird. Der Hosenanzug bleibt der absolute Star der Damengarderobe, wobei vorzugsweise ein in die Länge gezogener Herrenblazer mit starken Schultern mit einer unendlich langen, weiten und fließenden Hose kombiniert wird. Der Anzug bleibt zeitlos in den klassischen Farben Weiß, Schwarz und Beige, wird aber auch in Pastellschattierungen und in kräftigen Farben oder gar in Neonausführung getragen.

8) Kalte Schulter

Rokh, Frühjahr/Sommer 2020 - © PixelFormula


Die Faszination für asymmetrische Schnitte lässt die Designer nicht los. Nebst Kleidern und Röcken, die nie gerade sein können, verschiebt sich nun auch das Oberteil aus der Achse, wobei die Kleider jeweils eine Schulter frei lassen und die andere üppig mit langen und meist umfangreichen Ärmeln einkleiden. T-Shirts, Tops und Wickelkleider, wie auch Abendlooks entblößen eine Schulter und auch im Rücken wird mehr und mehr nackte Haut gezeigt.

9) Trenchcoats auf 1001 Art

Koche, Frühjahr/Sommer 2020 - © PixelFormula


Der beige Mantel ist als unumgängliches Element der Sommergarderobe omnipräsent. Neben dem ultra-klassischen Modell, an dem lediglich die Proportionen und die Silhouette leicht verändert wurden, übertreffen die Designer einander an Einfallsreichtum, um vollkommen unerwartete Modelle zu bieten. Sie dekorieren, destrukturieren, zerstückeln und setzen wieder zusammen. Der berühmte Mantel wird bis ins Detail seziert. Vorzüglich illustriert beim Japaner Junya Watanabe (um nur einen zu nennen), mit einer Weiterentwicklung in Jacken, Röcke und Abendkleider!

10) Das 18. Jahrhundert lässt grüßen

Dries Van Noten, Frühjahr/Sommer 2020 - © PixelFormula


Die Abendgarderobe verzichtet im kommenden Sommer auf den wohlmeinenden Minimalismus-Trend und gibt sich dem Überschwung vergangener Zeiten hin, wie eine Marie-Antoinette der Moderne. Zwischen viktorianischer Romantik und barocker Überschwänglichkeit begibt sich Frau auf eine Reise durch die Zeit und schnappt sich einige Elemente der Mode des 18. Jahrhunderts: Große Hüte, Schleppen, Körbe auf den Hüften, Reifröcke, Riesenschleifen, Hammelkeulenärmel und Spitzen feiern ein Comeback.

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