Übersetzt von
Felicia Enderes
Veröffentlicht am
22.01.2018
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Das Zusammenleben nach Paul Smith

Übersetzt von
Felicia Enderes
Veröffentlicht am
22.01.2018

An diesem Wochenende demonstrierten die Amerikaner in großer Zahl, insbesondere um gegen den Sexismus der Trump-Regierung zu protestieren. Diesen Sonntag setzte Paul Smiths Pariser Modenschau diesen Gedanken in der Modewelt fort.

Paul Smith - Herbst/Winter 2018/19 - Instagram / elektrikhman


Tatsächlich schuf der Designer eine tadellose Kollektion, in der Stoffe, Looks und sogar Schnitte für Männer und Frauen sehr ähnlich waren. Auf diese Weise brachte er die normalerweise stark voneinander abgegrenzten Welten zusammen.

Sein Lieblingsmaterial, sowohl für Herren- als auch Damen-Outfits, war pazifik-blaues Lammleder, das für rockabilly-ähnliche Mäntel für Männer und Mini-Blousons für Frauen verwendet wurde. Man bemerkte auch einen blutroten Karostoff, der bei Kostümen mit ähnlichen Schnitten für beide Geschlechter verwendet wurde. Oder auch maskuline Anzüge aus petroleum-blauer Wolle für Damen und aus dem gleichen Stoff als lange Mäntel für ihre männliche Begleitung.

Manchmal schlug Paul Smith sogar fast ähnliche Outfits vor: wunderschöne Mäntel aus dunkelblauem, gemischtem Kaschmir mit großen, aufgesetzten Taschen – der einzige Unterschied war der hohe Kragen bei der Herrenversion.

"Ich trage seit mindestens 100 Jahren jeden Tag einen Anzug, aber ich wollte wieder aufs Neue mit dem Kostüm spielen, die Grenzen verwischen und mit vielen britischen Stoffen arbeiten. Ich wollte eine sehr fokussierte Modenschau über eine sehr moderne Frau und einen sehr modernen Mann. Nach 40 Jahren Arbeit weiß ich genau, was ich will. Ich habe schon immer die androgyne Ausstrahlung einer Frau in einem meiner Männeranzüge geliebt. Und da zu unseren Kunden viele Architekten, Grafiker und Fotografen gehören, die immer auf dem Laufenden bleiben, ihr Aussehen und ihre Jugend pflegen, ist das, was ich tue, auch weiterhin erfolgreich!", erklärte Sir Paul Smith hinter den Kulissen seiner Modenschau in der Stadt der Mode und des Designs.

Auch Paul Smith wagte sich auf neues Terrain: Er hob die Knöpfe und Revers seiner zweireihigen Jacken an, senkte die Knöpfe und Revers seiner geraden Jacken und überarbeitete den Schnitt seiner Blazer, vorne länger als hinten. Und für Frauen hat er neue Abnäher eingeführt, auf weicheren Schnitten, ohne Polsterung und Verstärkungen.

Und doch, trotz seiner egalitären Kleidung, liebt Sir Paul Smith Dandys: Zu sehen an diesem leuchtend türkisblauen Redingote-Mantel, getragen mit passenden Hosen. Perfekt für das nächste Album-Cover eines Rockstars, vielleicht weniger für eine politische Kundgebung.

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