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Reuters
Übersetzt von
Felicia Enderes
Veröffentlicht am
08.03.2019
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Deutsche Post beschwichtigt Sorgen in Bezug auf den Welthandel

Von
Reuters
Übersetzt von
Felicia Enderes
Veröffentlicht am
08.03.2019

Der Deutsche Post DHL Konzern prognostizierte am Donnerstag für dieses Jahr ein Gewinnwachstum, das hinter den Erwartungen der Analysten zurückblieb, zerstreute aber die Bedenken in Bezug auf den Welthandel, da komplexere Lieferketten kurzfristig dem Geschäft zugute kommen könnten.

Der deutsche Post- und Logistikkonzern verzeichnete im vierten Quartal einen Umsatzanstieg um 5,1 Prozent auf 16,9 Milliarden Euro gegenüber der Analystenprognose von 16,65 Milliarden Euro, während das operative Ergebnis mit 1,1 Milliarden Euro im Rahmen lag - Foto: Deutsche Post


In einer Branche, die als Impulsgeber für die Weltwirtschaft gilt, traf der US-Rivale FedEx Corp. im Dezember die Anleger mit einer steileren als erwarteten Senkung der Gewinnprognose für 2019 und warnte vor einer Abschwächung der Frachtnachfrage, da sich die Weltwirtschaft abschwächt.

Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Post, Frank Appel, sagte jedoch, er sei nicht beunruhigt und erklärte, dass das Unternehmen sowohl geografisch als auch operativ breit aufgestellt sei, was es widerstandsfähig mache, selbst wenn sich das globale Wirtschaftswachstum abschwäche.

"Wir haben keine Anzeichen einer spürbaren Abschwächung gesehen", sagte Appel. "Das fundamentale Wachstum durch Globalisierung und Digitalisierung wird sich fortsetzen."

FedEx-Führungskräfte gaben an, dass sie eine starke Verlangsamung in Großbritannien festgestellt hätten, die auf die Unsicherheit über den Austritt aus der Europäischen Union, den Rückgang der deutschen Wirtschaft, Proteste in Frankreich und eine Abkühlung der asiatischen Wirtschaft zurückzuführen sei.

Appel sagte jedoch, dass Handelsstörungen wie ein möglicher "harter" Brexit sogar kurzfristig dem Unternehmen zugute kommen könnten, da die Lieferketten komplizierter werden, obwohl sich protektionistische Maßnahmen langfristig negativ auswirken würden.

"Komplexität ist gut für unser Geschäft. Wir sind sehr gut darin, komplexe Logistikströme zu managen", sagte er auf einer Pressekonferenz.

Deutsche Post DHL sagte letzten Monat, dass sie Hunderte von Arbeitnehmern eingestellt habe, um sich mit neuen Zollverfahren zu befassen, die voraussichtlich eingeführt werden, wenn Großbritannien die EU verlässt.

Der deutsche Post- und Logistikkonzern verzeichnete im vierten Quartal einen Umsatzanstieg von 5,1 Prozent auf 16,9 Milliarden Euro gegenüber der Analystenprognose von 16,65 Milliarden Euro, während das operative Ergebnis mit 1,1 Milliarden Euro im Rahmen lag.

Die Deutsche Post teilte mit, dass das operative Ergebnis 2019 auf 3,9 bis 4,3 Milliarden Euro steigen sollte und bestätigte ihre Prognose von 5 Milliarden Euro bis 2020.

Die Prognose für 2019 steht gegenüber durchschnittlichen Analystenprognosen von 4,1 Milliarden Euro (gemäß den Daten von Refinitiv), beinhaltet jedoch einen Gewinn von 400 Millionen Euro aus dem Verkauf des chinesischen Lieferkettengeschäfts.

"Daher liegt der Mittelwert der zugrunde liegenden Prognosespanne 8 Prozent unter dem Konsens", schrieben Jefferies-Analysten.

Die Aktien der Deutschen Post, die im vergangenen Jahr um ein Viertel gesunken waren, waren um 1130 GMT leicht positiv geworden, nachdem sie im Frühhandel um mehr als 1 Prozent gefallen waren.

Der Konzern hat im vergangenen Juni eine Gewinnwarnung für 2018 herausgegeben und im Geschäftsbereich Post - eCommerce - Parcel (PeP) ein Restrukturierungsprogramm mit Vorruhestandsregelung sowie die Aufteilung des Bereichs Post- und Paketzustellung in eine deutsche und eine internationale Einheit gestartet.

Es könne mehrere Monate dauern, bis sich die Maßnahmen positiv auf die Zahlen auswirken, aber sie sollten die Rentabilität für das Jahr und längerfristig verbessern, sagte Appel.

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