Deutsche skeptisch gegenüber Digitalisierung

Von

Eva BOLHOEFER

Veröffentlicht am
31.05.2019

Laut der Studie TechnikRadar, die jährlich von der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften und der Körber-Stiftung herausgegeben wird, outen sich die Deutschen als Digital-Skeptiker.

Demnach erwarten lediglich 54 % einen positiven Einfluss des digitalen Wandels auf die Gesellschaft. Zum Vergleich: In Schweden sind es 76 %. Der europäische Durchschnitt liegt bei 64 %.

Im Bereich Wirtschaft zeigen sich die Deutschen allerdings besonders optimistisch. 82 % glauben, dass die Digitalisierung positive ökonomische Entwicklungen herbeiführt. In Schweden teilen lediglich 79 % diese Meinung. Der europäische Durchschnitt liegt bei 75 %.

Wenn es allerdings um die Auswirkungen der Digitalisierung auf die Lebensqualität geht, zeigen sich die Bundesbürger erneut skeptisch. Mit 63 % liegen sie unter dem europäischen Mittel von 67 %.

"In Europa gibt es erhebliche Unterschiede bei der Wahrnehmung und Bewertung des digitalen Wandels. Digitalisierung wird insbesondere dann kritisch erlebt, wenn sie als ein Prozess wahrgenommen wird, dem man sich ausgeliefert fühlt", erklärt Cordula Kropp, wissenschaftliche Projektleiterin und Soziologin vom Zentrum für Interdisziplinäre Risiko- und Innovationsforschung der Universität Stuttgart.

Lothar Dittmer, Vorstandsvorsitzender der Körber-Stiftung, bemängelt vor allem das fehlende Selbstvertrauen der Deutschen, wenn es um digitale Kompetenzen gehe: "Wir müssen uns in Deutschland in Zukunftsfragen mehr zutrauen, um unseren Wohlstand und unsere Position als weltweit führender Technologie- und Innovationsstandort nicht zu gefährden."