Übersetzt von
Felicia Enderes
Veröffentlicht am
15.12.2021
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Die italienische Modebranche peilt für 2021 einen Umsatz von 82 Milliarden Euro an

Übersetzt von
Felicia Enderes
Veröffentlicht am
15.12.2021

Die italienische Modeindustrie sieht Licht am Ende des Tunnels. Laut den neuesten Zahlen, die von der Camera Nazionale della Moda Italiana (CNMI) veröffentlicht wurden, wird der Umsatz der Branche, die Textilien, Bekleidung, Accessoires, Schmuck und Schönheitspflege umfasst, im Jahr 2021 voraussichtlich 82,85 Milliarden Euro betragen, was einem Anstieg von 20,5% im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Damit liegt er allerdings noch immer unter den 90,2 Milliarden aus dem Jahr 2019.

Der Präsident der Camera della Moda Carlo Capasa - CNMI


"Wir haben seit der Pandemie sechzehn Milliarden zurückgewonnen, aber es fehlen immer noch acht Milliarden", konstatierte der Präsident des Gremiums, Carlo Capasa, am Montag auf einer Konferenz, auf der er das Programm der Mailänder Fashion Week für Januar vorstellte.

Der italienische Markt, der im ersten und zweiten Quartal ein starkes Wachstum erzielte (+24% im Halbjahr), stabilisiert sich derzeit und verzeichnete zwischen Juli und September eine deutliche Verlangsamung, wobei der Umsatz im dritten Quartal 2021 nur noch 8,6% höher lag als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.

Der gleiche Trend spiegelt sich in den internationalen Verkäufen wider, mit einem Boom in der ersten Jahreshälfte und einer Verlangsamung im dritten Quartal. Dennoch nähern sich die Exporte der italienischen Modebranche wieder dem hohen Niveau vor der Pandemie. So werden die Exporte 2021 laut Prognosen der Camera della Moda um 21% auf 67,9 Mrd. Euro steigen. 2019 hatten sie 71,5 Mrd. erreicht, bevor sie im Folgejahr aufgrund der Pandemie um 21,5% fielen.
 
In den ersten neun Monaten des Jahres wuchsen die Exporte in die 27 EU-Länder um 15,7% und in den Rest der Welt um 18,2%.  Insbesondere nach China stiegen sie um 55,2 %, in die USA um 31,2 % und nach Russland um 20,6 %.
 
Gleichzeitig gingen die Importe um 2,7% zurück, "vor allem aufgrund von logistischen Problemen und Lieferschwierigkeiten in außereuropäischen Ländern (-13,2%), insbesondere in China und Ostasien (-13,2%), die sich auch auf die Versorgung der italienischen Märkte auswirkten", heißt es in der Studie, wobei darauf hingewiesen wird, dass die Importe aus europäischen Ländern auf die Halbinsel im Gegensatz dazu um 12,7% stiegen.
 
"Für 2021 werden die Importe nach Italien voraussichtlich 34,7 Milliarden Euro betragen, gegenüber 39,2 Milliarden Euro im Jahr 2019. Sie haben sich also um 5 Milliarden Euro verringert, nicht nur wegen der Probleme bei der Rohstoffversorgung in Asien und dem Rest der Welt, sondern auch, weil immer mehr Textilproduktionen in Italien stattfinden", schätzt Carlo Capasa.

Infolgedessen dürfte die positive Handelsbilanz, die voraussichtlich 33,2 Mrd. Euro erreichen wird, im Jahr 2021 das Niveau von 2019 (32,2 Mrd. Euro) übersteigen.
 
"Die Modebranche ist der zweitgrößte Industriesektor Italiens. Sie beschäftigt fast 600.000 Menschen und noch einmal so viele indirekt über den Handel und den Dienstleistungssektor. Fast alle großen internationalen Modehäuser produzieren ihre Kollektionen bei unseren Handwerkern", erinnerte der Präsident der Modekammer und betonte einmal mehr die Dynamik und die Rolle, die die italienische Industrie auf europäischer Ebene spielt.

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