Übersetzt von
Aline Bonnefoy
Veröffentlicht am
21.11.2018
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Dolce & Gabbana eckt an und sagt Show in Shanghai ab

Übersetzt von
Aline Bonnefoy
Veröffentlicht am
21.11.2018

Um Dolce & Gabbana herum ist eine neue Polemik entbrannt. Am 21. November sollte die italienische Marke in Shanghai eine Sonderveranstaltung zeigen, zwischen Show und Spektakel. Doch dann kam alles anders. China ist einer der wichtigsten Absatzmärkte des Modehauses, und just hier erhob sich in den Tagen vor der geplanten Show ein digitaler Sturm der Entrüstung. Das Haus sah sich schließlich gezwungen, die Show nur wenige Stunden vor dem geplanten Veranstaltungsbeginn abzusagen.


Screenshot der in China als beleidigend empfundenen "Cannoli"-Szene - Dolce & Gabbana


Die Polemik nahm ihren Anfang als Dolce & Gabbana zu Beginn der Woche Promo-Videos online stellte. Darin war eine junge Chinesin zu sehen, die die Freuden der italienischen Gastronomie entdeckt, während aus dem Off eine männliche Stimme mehr als zweideutige Kommentare abgibt, so zum Beispiel zur Größe eines Cannolos. Die Videos eckten sogleich an, das Modehaus wurde online des Rassismus und des Sexismus beschuldigt. Das Frauenbild von Dolce & Gabbana und die Darstellung der chinesischen Kultur seien zumindest fragwürdig, so die entrüsteten Onlinekommentare.

Der Druck stieg schnell an und die Empörung gipfelte schließlich nach der Veröffentlichung von beleidigenden Mitteilungen auf dem persönlichen Account von Stefano Gabbana. Das Modehaus gab seither bekannt, dass dessen Profil 'gehackt' worden sei und die Rechtsabteilung die Angelegenheit untersuche.

Doch zur Schadensbegrenzung war es zu spät, die Polemik schwellte nicht ab, was Dolce & Gabbana schließlich dazu veranlasste, die auf den 21. November um 20 Uhr angesetzte Veranstaltung abzusagen. Das Modehaus bestätigte die Information auf dem Online-Netzwerk Weibo, relativierte sie jedoch zugleich. Die Show werde "umprogrammiert". Der Umgang mit den sozialen Netzwerken ist eine wichtige, aber manchmal ganz schön komplizierte Strategie. Besonders in China.


 

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