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03.03.2023
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EHI-Studie: Höhere Investitionen in Ladenbau

Veröffentlicht am
03.03.2023

Das EHI Retail Institute hat auf der EuroShop in Düsseldorf seine Studie Laden-Monitor 2023 präsentiert. Wie aus der Umfrage hervorgeht, haben Handelsunternehmen in Deutschland trotz eines wirtschaftlich herausfordernden Umfelds im vergangenen Jahr 9,12 Milliarden Euro in Bau, Technik und Optik ihrer stationären Geschäfte investiert.

Der Nonfood-Handel investiert in allen Branchen verstärkt in seine Flächen. - EHI-Studie Laden-Monitor 2023


"Der Investitionsbedarf für ein neues Geschäft hat sich besonders im Lebensmittel-, Drogerie- und preisorientierten Fachmärkten in den letzten Jahren um bis zu 20 Prozent erhöht", sagt Claudia Horbert, Leiterin des Forschungsbereichs Ladenplanung und -einrichtung beim EHI und Autorin der Studie Laden-Monitor 2023. 

Bei stark eingeschränkter Expansion liege der Fokus für 68 Prozent der Händler klar auf Umbau- und Instandsetzungsmaßnahmen. Neueröffnungen gäbe es derzeit vor allem bei Lebensmittel-, Drogerie- und preisorientierten Fachmärkten.

Im Textil-, Schuh- und Sportfachhandel seien die Einrichtungskosten der Umfrage nach mit einem Plus von 22 Prozent weiter gestiegen auf 653 Euro/qm VKF. 

Unverändert präge eine hochwertige Ladenoptik und detailreiche Wareninszenierung das Store-Design. "Denn die wenigen neuen Läden in dieser Branche sollen etwas Besonderes sein, um für Aufmerksamkeit bei der Kundschaft zu sorgen", so das EHI.

Die enge Bindung von 64 Prozent der befragten Händler an langjährige Stammlieferanten habe dafür gesorgt, dass Lieferfähigkeiten gesichert und bereits laufende oder geplante Ladenbauprojekte umgesetzt werden konnten.

Dennoch gäbe es häufiger Lieferantenwechsel, im Bereich Beleuchtung – stark getrieben von den Innovationsrhythmen bei der Weiterentwicklung der LED. So sollen angesichts der enorm gestiegenen Energiekosten weitere Energie- und damit Kosteneinsparungen realisiert werden.


Längerfristige Investitionsplanungen und größere Neu- und Umbauprojekte seien für den Handel angesichts schwer abzuschätzender weiterer Preissteigerungen für Materialien, Energie und Personal kaum mehr möglich. Stattdessen werde mehr in die Breite investiert, über Light-Umbauten und kleinere Refresh-Lösungen.

Dabei spiele immer mehr die Wiederaufbereitung und Weiterverwendung von Ladeneinrichtungen eine Rolle wie auch von wirtschaftlichen Refurbishment-Lösungen, die auf vorhandenen, hochmodularen Konzept- und Einrichtungsmodulen aufsetzen.


"Die hohe Wandlungsfähigkeit von Ladenbausystemen ist für den Handel jedoch nicht nur aus Kosten- und Nachhaltigkeitsgründen wünschenswert, sondern auch im Hinblick auf eine möglichst dynamische Flächenbewirtschaftung", teilt das EHI mit.

So werden Ladenflächen heute nicht mehr ausschließlich als reine Verkaufsflächen geplant, sondern sollen vor allem im Nonfood-Handel flexibel gestaltet werden können und der Store als Community-Treffpunkt dienen.

Die EHI-Studie basiert auf 50 Interviews mit Ladenbauexperten im Einzelhandel. Die Befragung wurde branchenübergreifend durchgeführt: 64 Prozent der Unternehmen kommen aus dem Nonfood-, 36 Prozent aus dem Food/Nearfood-Handel. 

Die Mehrheit der befragten Handelsunternehmen stamme aus Deutschland und habe in rund 31450 Geschäften einen Gesamtumsatz von 132 Milliarden Euro erzielt, so das EHI. Dies entspreche rund 30 Prozent des Brutto­umsatzes des deutschen Einzelhandelsumsatzes im engeren Sinne (ohne Online-Handel). 


 

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