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16.06.2014
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EU-Jeansimporte 2013 um 8,6 Prozent gestiegen

Veröffentlicht am
16.06.2014

Eine von Texworld (Messe Frankfurt) veröffentlichte Studie über den Jeansmarkt beleuchtet die europäischen Denim-Importe. Die beiden wichtigsten Erkenntnisse seien bereits vorab erwähnt: Der Denimmarkt ist in besserer Verfassung als der Bekleidungsmarkt allgemein und China wurde wertmäßig von der Türkei und Bangladesch vom ersten Platz verdrängt – rein in Stückzahlen gerechnet bleibt das Land der Mitte jedoch ungeschlagen.

Aus den Eurostat-Daten geht hervor, dass die 27 Länder der EU mit ihren 505 Millionen Einwohnern 2013 rund 500 Millionen Paar Jeans importiert haben, der Gesamtwert der Importe beläuft sich auf 3,69 Milliarden Euro.

Im Verlauf der vergangenen sechs Jahre stiegen die Jeansimporte demnach durchschnittlich um 5,3 Prozent, wohingegen in der Bekleidungsindustrie allgemein lediglich ein Zuwachs von 2,2 Prozent jährlich erzielt wurde.


Nach rückläufigen Importen im Jahr 2012 fand die Jeansindustrie im vergangenen Jahr wieder zum Wachstum zurück. 2013 stiegen die Importe wertmäßig um 4,4 Prozent und in Stückzahlen um 8,6 Prozent.

Die Studie wurde vom strategischen Berater der Messe Frankfurt, Jean-François Limantour, durchgeführt. Sie führt eine weitere bemerkenswerte Änderung vor Augen: Die Position Chinas.

Noch vor einem Jahr stand das Reich der Mitte wertmäßig an der ersten Stelle, nun wurde China von der Türkei und Bangladesch auf den dritten Platz verdrängt. 22 Prozent der europäischen Importe stammen aus der Türkei, 21 Prozent aus Bangladesch und nur 19 Prozent aus China. Auf die bestplatzierten Länder folgt Pakistan mit 11 Prozent, Tunesien (9 Prozent), Marokko (4 Prozent), Kambodscha (3 Prozent), Ägypten (2 Prozent), Indien (2 Prozent) und Vietnam (1 Prozent).

In Stückzahlen bleibt China mit 142 Millionen in die EU exportierten Paar Jeans jedoch an erster Stelle, dicht gefolgt von Bangladesch mit 141 Millionen Stück. Die Türkei exportierte lediglich 47 Millionen Paar.

Eurostat zufolge liegen die Importpreise für Jeans aus China hingegen bei 4,97 Euro pro Stück, im Vergleich zu 13,98 Euro für ein Paar aus der Türkei und 5,5 Euro aus Bangladesch. Das Importvolumen aus China, Ägypten und Marokko sank um 4,1 Prozent, respektive 7,8 Prozent und 10,9 Prozent. Die großen Gewinner sind Pakistan (+23,2 Prozent), Bangladesch (+20,6 Prozent), Kambodscha (+48 Prozent) und Vietnam (+22 Prozent).

Auf Verbraucherseite ist Deutschland der attraktivste europäische Markt für Jeans-Exporteure. So war das Land 2013 größter Abnehmer von Exportjeans, sowohl wert- als auch zahlenmäßig (114 Millionen Stück Jeans im Jahr 2013). Zudem weist Deutschland mit 7,2 Prozent das stärkste Wachstum seit 2005 auf.

Der zweitgrößte Abnehmer ist Großbritannien (499 Millionen Euro und 74,4 Millionen Stück im Jahr 2013, mit einem durchschnittlichen Jahreswachstum von 2,5 Prozent seit 2005). Darauf folgt Spanien, mit einer besonders starken Wachstumsrate (+12,5 Prozent seit 2005), die Iberer liegen nun stück- und wertemäßig mit den Engländern gleichauf.

Die Importmärkte für Jeans in Frankreich und Italien betragen wertmäßig lediglich einen Drittel des deutschen Marktes. Ihr Wachstum seit 2005 ist relativ bescheiden (im Jahresdurchschnitt +1,9 Prozent für Frankreich und 1,8 Prozent für Italien).

Wenig überraschend ist, dass die Italiener am meisten für ein Paar Jeans zu zahlen bereit sind (durchschnittlich 15 Euro pro Stück im Großhandel), darauf folgen Österreich (10,49 Euro), Dänemark (9,31 Euro), Deutschland (8,77 Euro) und Schweden (8,17 Euro).

Im Gegensatz dazu lassen die in Spanien (6,66 Euro), Großbritannien (6,70 Euro) und Frankreich (7,26 Euro) bezahlten Stückpreise darauf schließen, dass die von diesen Ländern importierten Jeans einer wesentlich tieferen Sortimentsstufe entsprechen.

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