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11.09.2022
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Estethica feiert Comeback auf der Berlin Fashion Week mit lokalen und ukrainischen Designern

Veröffentlicht am
11.09.2022

Estethica, die Ausstellung für nachhaltige Mode, feierte nach einer achtjährigen Pause ihr Comeback während der Berlin Fashion Week. Vom 3. bis 7. September bot das Format im Colosseum Theater im Prenzlauer Berg eine multisensorische Ausstellung mit zehn lokalen und ukrainischen Designern.

"What lies ahead", fragt dieEsthetica in Berlin. - Isabel Leonhardt

 
Seit der Premiere auf der Londoner Fashion Week 2006 fordern die Macher der Estethica ein nachhaltiges und kritisches Denken in der Modebranche. Nach einer Pause von acht Jahren ließen die Gründer Orsola de Castro und Filippo Ricci den lebendigen Raum für innovative, verantwortungsvolle Mode in Berlin wiederaufleben.
 
"Ich könnte nicht aufgeregter sein, die mythische Estethica in Berlin im Rahmen der Berlin Fashion Week wiederzubeleben. Estethica liegt mir sehr am Herzen, das war schon immer so, und in Berlin befindet sich das, was meiner Meinung nach die Zukunft der nachhaltigen Modeindustrie sein kann. Die Kombination der beiden wird ein zielgerichteter Aufruhr von Substanz und Stil sein, die Geburt eines Programms, das sich der Vision und der Güte verschrieben hat", sagt Orsola de Castro.

Unter dem Titel "What lies ahead" versammelte das Format zehn Designer aus Berlin und der Ukraine, die bei ihrer Arbeit eigene nachhaltige Ansätze verfolgen. Jeder der Designer habe dabei eine besondere Perspektive und lasse sich von seinen eigenen Erfahrungen in der Branche ebenso inspirieren wie von seiner Verbundenheit mit der Natur, seinem Sinn für Gemeinschaft und seinem Ziel, kreativ und verantwortungsbewusst zu arbeiten, um die Auswirkungen auf die Welt, zu minimieren.
 
Während die Berliner Marken Dennis Chuene, Fade Out Label oder Vladimir Karaleev beispielsweise Verschwendung und Überproduktion mit ihrer Arbeit bekämpfen wollen, geht es Tanja Bombach darum, einen kulturellen Wandel in der Gesellschaft herbeizuführen. Die Ausbeutung des Menschen und die Umweltverschmutzung sind die Hauptfaktoren, die die Arbeit von Melisa Minca beeinflussen. Don Aretino zeigt mit seiner Arbeit, die Zusammenhänge von Sexualität, Religion und Gesellschaft auf.
 
Xomehko nutzt Textilien als Medium zur Kommunikation über Themen wie Überkonsum und als Kommentar zur Situation in der Ukraine. Gunia Project untersucht, wie das einheimische Kunsthandwerk und das kulturelle Erbe der Ukraine für neue Märkte und Zielgruppen aufbereitet werden können.
 
Das ukrainische Design-Duo Ksenia Schnaider verfolgt einen 360°-Ansatz, um Mensch und Umwelt zu respektieren, während Hempful sich der Herstellung von Kleidung mit kompromisslosem Respekt für die Natur verschrieben hat.

Schwebende Designs auf der Esthetica. - Isabel Leonhardt

 
Um die Schnittmenge zwischen Kunst, Natur und Mode auch sinnlich erfassbar zu machen, wurden die Besucherinnen und Besucher beim Betreten der Ausstellung von einer Klang- und Duftinstallation abgeholt.

Für die Ausstellung hat Parfumeur Ezra-Lloyd Jackson den Duft "Estethica Green" kreiert, der die Mode in eine "grüne Duftnote" aus Reben, Blättern, Wildblumen und Bäumen hüllte.

Konzipiert und kuratiert wurde Esthetica von Matthew Needham, der alle Materialien für die Installation vor Ort in Berlin beschaffen hatte und die nach der Ausstellung wiederverwendet werden sollen. Aus Holzresten, die Needham in der Umgebung des Kinos gefunden hatte, wurde die hängende Konstruktion zum übergreifenden Emblem, an dem die 10 Designerarbeiten aufgehängt waren und dadurch wirkten, als ob sie in der Luft schweben würden.
 
Die vier ukrainischen Designer konnten nicht nur ihre Entwürfe präsentieren, sondern waren zugleich Teil des "In solidarity"-Programms. Die Unterstützung für ukrainische Modedesigner ist eine gemeinsame Aktion der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Arbeit, der Mercedes-Benz Fashion Week, des Berliner Salons, von Estethica, des Fashion Council Germany, von Neo.Fashion und 202030 - The Berlin Fashion Summit und ist Ausdruck der anhaltenden Sympathie und Solidarität mit der Ukraine.
 
Die ukrainischen Designer der Estethica erhielten bis zu 3000 Euro pro Person und Zugang zu spezifischem professionellem Einzel-Mentoring.
 
 
 
 
 

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