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Aline Bonnefoy
Veröffentlicht am
05.04.2023
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Europäische Textilindustrie im letzten Quartal 2022 unter Druck

Übersetzt von
Aline Bonnefoy
Veröffentlicht am
05.04.2023

Die letzten Zahlen von Euratex zeigen, dass die europäische Textilproduktion im vierten Quartal erstmals seit zwei Jahren mit einem Rückgang konfrontiert war. Bei der Kleidungsproduktion zeichnete sich jedoch nach dreijähriger Baisse zum Jahresende eine Erholung ab.


Euratex


Dies geht aus dem Euratex-Index hervor, der sich auf die Marktsituation vor der Corona-Krise stützt und die Zahlen mit den Werten im dritten Quartal 2019 vergleicht. Der Textilproduktionsindex erreichte im dritten Quartal 2022 einen Höhepunkt bei 116,6 und sank dann in den drei darauffolgenden Monaten auf 116,3. Seit dem dritten Quartal 2020 war der Produktionsindex nur im ersten Quartal 2021 rückläufig.

Für Euratex sind die vorgelagerten Unternehmen "immer noch mit schwierigen Marktbedingungen und einer ungenügenden Nachfrage konfrontiert". Der europäische Textilverband begrüßte jedoch die "starke Erholung der Geschäftstätigkeit" im Bekleidungssektor.

Die europäische Bekleidungsproduktion kehrte im ersten Quartal 2022 endlich wieder zu den Vorkrisenwerten zurück. Der Index für die Produktion kletterte auf 100,6 und sprang im darauffolgenden Quartal auf 110,5 an. Im dritten Quartal ergab sich dann ein Wert von 106,7, nicht zuletzt da die steigenden Stromkosten in der Branche immer mehr Schwierigkeiten bereiteten. In den letzten drei Monaten des Jahres stieg der Index wieder an, auf 114,9.

Produzentenvertrauen sinkt



“Der Referenzpreis auf dem europäischen Gasmarkt ist unter das Vorkriegsniveau gesunken. Trotz des Energieschocks und der darauffolgenden rekordhohen Inflation konnte sich die Wirtschaft in der EU im vierten Quartal gut halten und den erwarteten Rückgang vermeiden”, so Euratex.



Euratex


Der Branchenverband begrüßt die Entspannung der Inflationswerte über die drei Monate hinweg, da dies darauf andeutet, dass Höhepunkt hinter uns liegt. Dennoch bleibt er vorsichtig: "Das Jahr 2023 hat mit einem neuen Risiko für die Weltwirtschaft begonnen: Die Turbulenzen im Bankensektor, die die wirtschaftliche Unsicherheit verstärken werden”.

Dies wirkt sich auch auf den Vertrauensindex der Produzenten der Textil- und Bekleidungsbranche aus. Im Zeitraum Januar bis März sank dieser Wert bei den Textilproduzenten um 1,2 Punkte und bei den Bekleidungsherstellern um 1,3 Punkte. Der Pessimismus wird durch schrumpfende Bestellvolumen und die Anpassung der Lagerbestände der Endprodukte befeuert.
 

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