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11.06.2020
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Fanderl verlässt Galeria Karstadt Kaufhof

Veröffentlicht am
11.06.2020

Mitten in der Corona-Krise verlässt Stephan Fanderl, CEO des angeschlagenen Warenhauskonzerns Galeria Karstadt Kaufhof, das Unternehmen. Fanderl tritt auch als Geschäftsführer von Signa Retail zurück.


CEO Stephan Fanderl verlässt Galeria Karstadt Kaufhof - Karstadt


"Die Trennung erfolgt einvernehmlich", heißt es in einer am Mittwoch veröffentlichten Mitteilung von Galeria Karstadt Kaufhof und des Mutterkonzerns Signa. Zu den Gründen für die Trennung äußerten sich die Unternehmen nicht.

Galeria Karstadt Kaufhof soll nun zunächst von Finanzvorstand Miguel Müllenbach, dem Generalbevollmächtigten Arndt Geiwitz und dem vom Gericht bestellten Sachwalter Frank Kebekus geführt werden. Die Manager hatten schon seit Beginn des Schutzschirmverfahrens Anfang April de facto das Sagen bei dem Handelsriesen.

Fanderl hatte 2014 die Leitung von Karstadt übernommen und nach der Fusion von Karstadt und Kaufhof den neuen Warenhausriesen geführt. Seine Bemühungen, den Konzern wieder auf Kurs zu bringen, konnten den schweren Einbrüchen bedingt durch die Corona-Krise nicht entgegenwirken.

Galeria Karstadt Kaufhof musste aufgrund der Umsatzeinbrüche Anfang April Rettung in einem Schutzschirmverfahren suchen.

Der vorläufige Sachwalter Kebekus und der Generalbevollmächtigte Geiwitz kündigten an, dass im Zuge der notwendigen Sanierung bis zu 80 der 172 Warenhäuser geschlossen werden könnten. Das würde das Aus für tausende Arbeitsplätze bedeuten.

Der Abgang von Fanderl komme nicht überraschend. Schon seit Wochen war der Manager nicht mehr in Erscheinung getreten. Er habe sich nach einem Bandscheibenschaden den notwendigen Rehabilitationsmaßnahmen unterziehen müssen und deshalb die Rettungsbemühungen der vergangenen Wochen von außen miterleben müssen, bedauerte der Manager.

In Gewerkschaftskreisen wird dem Manager vorgehalten, bei der Sanierung einseitig auf Sparmaßnahmen und Personalabbau gesetzt zu haben und ein tragfähiges Zukunftskonzept für die Warenhäuser schuldig geblieben zu sein.

Erst kürzlich hatte der Verdi-Bundesfachgruppenleiter Einzelhandel, Orhan Akman, mit Blick auf den bei der Warenhauskette drohenden Stellenabbau verlangt: "Wenn Entlassungen anstehen, muss Dr. Fanderl als Erster gehen".

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