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07.04.2022
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Fashion Council Germany veröffentlicht Studie zum German Fashion Footprint

Veröffentlicht am
07.04.2022

Der Fashion Council Germany hat eine Studie über die globalen Auswirkungen der deutschen Modeindustrie herausgebracht. In der Studie zum German Fashion Footprint wird die Umweltbilanz der Branche anhand von den Faktoren Treibhausgasemissionen, Energieverbrauch, Luftverschmutzung, Wasserverbrauch und landwirtschaftlichem Flächenbedarf untersucht.

Der FCG veröffentlicht eineStudie zum German Fashion Footprint - FCG


"Unsere gemeinsame Studie hat das grundlegende, aber essenzielle Ziel, Transparenz in die Umweltbilanz der deutschen Modeindustrie zu schaffen. Wir müssen an den Punkt kommen, an dem der Fußabdruck der deutschen Modeindustrie kontinuierlich gemessen wird, um eingeleitete Maßnahmen und Initiativen der Branche, Industrie und Politik besser ganzheitlich bewerten zu können", sagt Scott Lipinski, Geschäftsführer Fashion Council Germany.

Die Studie "German Fashion Footprint" wurde vom Institut Oxford Economics durchgeführt und von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) begleitet sowie vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung beauftragt.

Die Berliner Strategieberatung für Innovation und Nachhaltigkeit Studio MM04 habe zudem während des ganzen Entwicklungsprozesses der Studie dem Fashion Council Germany beratend zur Seite gestanden. 
 
Die Studie basiere auf Daten aus dem Jahr 2019, somit vor dem Ausbruch der Covid-19 Pandemie, da diese zu einem massiven Produktionsrückgang in vielen Sektoren der Weltwirtschaft geführt habe.

In dem Bericht zum Umwelteinfluss wurden die Auswirkungen der Tätigkeit von Modemarken und Einzelhändlern innerhalb Deutschlands berücksichtigt sowie die weltweiten Auswirkungen der in Deutschland verkauften, aber im Ausland produzierten Kleidungsstücke und Schuhe bewertet.
 
Schätzung des FCG zufolge lag die weltweite Treibhausgasbilanz der deutschen Modeindustrie im Jahr 2019 knapp über 38 Millionen Tonnen. Dies entspreche den durchschnittlichen jährlichen Emissionen von 1,9 Millionen deutschen Haushalten.
 
Aufgrund des Ausmaßes der Offshore-Produktion in der Modebranche stammen über 90 Prozent der Emissionen der Modeindustrie, 34,5 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente (CO2e), aus vorgelagerten Prozessen wie Materialherstellung, -vorbereitung und -verarbeitung.
 
Der wichtigste Standort in diesem Zusammenhang sei China mit 9,2 Millionen Tonnen CO2e. Die direkten Emissionen der Modeindustrie in Deutschland beliefen sich auf lediglich 2,0 Millionen Tonnen CO2e, wobei 1,7 Millionen Tonnen CO2e indirekt aus Emissionen stammen, die mit dem von der Branche in Deutschland eingekauften Strom zusammenhängen.
 
Die Treibhausgasemissionen seien grundsätzlich eng mit dem Energieverbrauch eines Industriezweiges verknüpft. Laut Bericht schätze man, dass die deutsche Modeindustrie im Jahr 2019 für ihre direkten Tätigkeiten sowie im Rahmen ihrer Lieferkette einen Energiebedarf von insgesamt 535.000 Terajoule hatte. Der größte Teil (83 Prozent) des Stromverbrauchs der deutschen Modeindustrie wurde durch fossile Brennstoffe gedeckt. Der Rest teilte sich zwischen Kernkraft und erneuerbaren Energiequellen auf.
 
In der Studie wird auch die weltweite Emissionsbilanz der Branche anhand fünf verschiedener Luftschadstoffe bewertet. Schätzung zufolge ergeben sich für das Jahr 2019 folgende Luftschadstoffemissionen der deutschen Modeindustrie und ihrer globalen Lieferketten: 410.000 Tonnen Kohlenmonoxid, 110.000 Tonnen flüchtige organische Verbindungen, 100.000 Tonnen Stickoxide, 90.000 Tonnen Schwefeldioxid sowie 30.000 Tonnen Feinstaub.
 
Der weltweite Kohlenmonoxidausstoß der deutschen Modeindustrie entspreche 13 Prozent aller CO-Emissionen aus sämtlichen Quellen in Deutschland.
 
Auf die Modeindustrie entfalle im Jahr 2019 ein Wasserverbrauch von insgesamt 6,5 Milliarden Kubikmetern. Etwa zwei Drittel (4,0 Milliarden Kubikmeter) davon entfielen auf "grünes Wasser", also Regenwasser, welches für den Pflanzenanbau benötigt wurde.
 
Weitere 1,6 Milliarden Kubikmeter waren "graues Wasser", verunreinigtes und der Wasserversorgung wieder zugeführtes Wasser. Außerdem wurden 900 Millionen Kubikmeter "blaues Wasser" benötigt, d. h. Wasser, welches der öffentlichen Wasserversorgung entnommen wird, zum Beispiel für die Wasserbäder, in denen Stoffen Farbstoffe und andere Chemikalien zugesetzt werden oder zum Reinigen der Maschinen nach deren Gebrauch.
 
Den weltweiten landwirtschaftlichen Flächenbedarf für die deutsche Modeindustrie und ihre globalen Lieferketten schätze man auf 2,5 Millionen Hektar.
 

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