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21.02.2019
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Fielmann legt wie erwartet zu – Dividende steigt erneut

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21.02.2019

Die Optikerkette Fielmann hat dank guter Geschäfte im vierten Quartal die Jahresziele erreicht. Der Umsatz sei im vergangenen Jahr um rund drei Prozent auf 1,43 Milliarden Euro geklettert, teilte das im MDax notierte Unternehmen am Donnerstag in Hamburg mit. Der Gewinn sei unter anderem wegen der Investitionen in die Digitalisierung nur leicht auf 174 Millionen Euro gestiegen. Der Absatz stieg leicht auf 8,5 Millionen Brillen.

Fielmann


Die Dividende, von der vor allem die Familie Fielmann als Mehrheitseigentümer profitiert, soll um fünf Cent auf 1,90 Euro je Aktie erhöht werden. Das ist die 14. Anhebung in Folge. Damit schüttet das Unternehmen mit knapp 92 Prozent fast den gesamten Jahresgewinn an die Aktionäre aus. Umsatz, Ergebnis und Dividende fielen etwas besser aus als Experten zuletzt erwartet hatten.

Fielmann hatte in der ersten Jahreshälfte noch einen Ergebnisrückgang ausgewiesen. Das Wetter, höhere Personalkosten und Wechselkursschwankungen insbesondere beim Schweizer Franken hatten dem Konzern damals zu schaffen gemacht. Einen Teil der Rückgänge der ersten sechs Monate konnte Fielmann bereits bis Ende September aufholen und in den letzten drei Monaten des Jahres lief es noch mal besser.

Das kam nicht ganz überraschend, nachdem Fielmann Anfang November bereits mitgeteilt hatte, dass die ersten vier Wochen des vierten Quartals gut verlaufen waren. An der Börse schlug sich das zuletzt wieder in steigenden Kursen nieder, nachdem der Aktienkurs im vergangenen Oktober noch bis auf 48,84 Euro und damit auf den tiefsten Stand seit vielen Jahren gefallen war.

Am Vormittag kletterte die Aktie um bis zu zwei Prozent auf 61,16 Euro und baute damit die Kursgewinne der vergangenen Wochen und Monate aus. Vom Rekordhoch von 77,70 Euro aus dem Herbst 2017 ist die Aktie allerdings noch ein gutes Stück entfernt. Das 1972 gegründete Unternehmen ist derzeit an der Börse rund fünf Milliarden Euro wert. Der Konzern gehört zu rund 70 Prozent der Familie des Gründers Günther Fielmann, der sich mehr und mehr zurückzieht.

Das Hamburger Unternehmen schuf im vergangenen Jahr 800 zusätzliche Arbeitsplätze und beschäftigte Ende Dezember knapp 19 400 Mitarbeiter – davon 3853 Auszubildende. Der Fachkräftemangel in der Branche führt zu steigenden Personal- und Ausbildungskosten. Die in 2018 bereits begonnene Expansion soll im deutschsprachigen Raum sowie in Polen und Italien im laufenden Jahr fortgeführt werden. Im vergangenen Jahr wurde das Filialnetz um 13 auf 736 Niederlassungen erweitert.

Der Marktführer in Deutschland profitiere vom demographischen Wandel und hat im Branchenvergleich überdurchschnittliche Margen, schrieb LBBW-Experte Jürgen Graf. Risiken sieht der Analyst vor allem durch Online-Konkurrenz, die sich schnell im Markt etabliert. Fielmann will die Digitalisierung forcieren und ist zuversichtlich, "seine Position zu stärken". Eine konkrete Prognose für 2019 gab das Unternehmen nicht ab.

Anfang Februar wurde im Vorstand die Verantwortung für die Strategie des Unternehmens von Günther Fielmann auf seinen Sohn Marc übertragen. Der Aktienkurs hatte schon damals auf die Veränderung positiv reagiert. Seit Beginn des Jahres legte die Aktie zwölf Prozent zu. Nähere Details zur künftigen Ausrichtung sollen auf der kommenden Hauptversammlung im Juli erörtert werden. Baader-Bank-Analyst Volker Bosse hofft durch die Verjüngung auch auf weitere Impulse in Richtung Digitalisierung.

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