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29.09.2017
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Fur Free Alliance fordert bessere Kennzeichnung von Echtpelz

Veröffentlicht am
29.09.2017

Dem Bericht “Mislabelled and Misleading: Fur Labelling Problems in the EU Market” der Fur Free Alliance zufolge, der jetzt dem Europäischen Parlament vorgestellt wurde, mangelt es an der Umsetzung einer in Mai 2012 eingeführten Verordnung, die Verbraucher auf die Verwendung von Echtpelz in der Textilherstellung hinweisen soll.

Fur Free Alliance

 
Die Tierschutz-Koalition drängt deshalb auf die verbindliche Kennzeichnung aller zum Verkauf angebotenen Echtpelz-Produkte in der Europäischen Union. Testkäufer in zehn Ländern der EU fanden bei einer Untersuchung von 667 Produkten mit Echtpelz, nur bei 68 Prozent der Ware die korrekte Auszeichnung. Demnach gehören zu den ungekennzeichneten Produkten vor allem die unter 50 Euro.
 
 Weiter wird bemängelt, dass die EU Textilauszeichnungs-Verordnung (1007/2011), selbst bei Einhaltung der Vorgaben, dem Kunden nicht genügend Informationen bietet.

"Dieser Bericht zeigt, dass der Kleiderkauf ein wahres Minenfeld für Verbraucher darstellt, die auf Echtpelzprodukte aufgrund der Grausamkeit in deren Herstellung, verzichten wollen. Wir sind besorgt, dass das EU-Gesetz Verbraucher nicht ausreichend schützt“, sagt Joanna Swabe, Leiterin für öffentliche Angelegenheiten des Internationalen Tierschutzbundes Europa, einem Fur Free Alliance-Mitglied.
 
Momentan ist es nicht verpflichtend die Verwendung von Echtpelz in Produkten auf dem Label zu kennzeichnen, wie Echtpelz, Leder, Federn, Daunen oder Knochen. Lediglich die Bemerkung "beinhaltet nichttextile Teile tierischen Ursprungs”, muss auf dem Label stehen. Die Studie zeigt jedoch, dass viele Produkte noch nicht einmal diese Kennzeichnung führen und, um die Verwirrung für Kunden noch zu steigern, mit 100 Prozent Acryl oder ähnlichem ausgewiesen sind.

Nicht-Kennzeichnung der Echtpelzprodukte in Prozent nach Ländern. - Fur Free Alliance

 
Eine weitere Grauzone innerhalb der Verordnung sind Accessoires: Die bisherige Verordnung bezieht lediglich Textilien ein. Echtpelz-Accessoires, Schuhe, Handtaschen und Schlüsselanhänger sind von der Kennzeichnungspflicht ausgenommen. Auch widerlegt die Studie, dass Pelzprodukte teuer sein müssen – Parkas mit Kapuzen und Bommelmützen mit Echtfell kosten oft weniger als 50 Euro.

Solange daher die Verordnung nicht angepasst wird, appelliert die Fur Free Alliance an die Käufer, Waren besser zu prüfen und Echtpelzprodukte zu meiden.
 
 
 
 

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