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Felicia Enderes
Veröffentlicht am
21.10.2020
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Gap plant Rückzug aus Europa für 2021

Übersetzt von
Felicia Enderes
Veröffentlicht am
21.10.2020

Die globale Pandemie verstärkt den Abschwung des amerikanischen Riesen, der bereits seit mehreren Jahren auf dem europäischen Markt zu kämpfen hat. Der Modekonzern (Gap, Banana Republic, Old Navy, Athleta) kündigte in einer Pressemitteilung an, dass er beabsichtigt, seine eigenen Aktivitäten in Europa einzustellen und dort ausschließlich durch Franchising präsent zu bleiben.

Die geplante Schließung der eigenen Geschäfte wird voraussichtlich im 2. Quartal 2021 erfolgen, und zwar in Ländern, in denen es unternehmenseigene Filialen gibt – in Frankreich, Großbritannien, Italien und Irland. Betroffen sind insgesamt 129 Filialen, davon 80 im Vereinigten Königreich. Ebenfalls in Aussicht steht die Schließung des europäischen Vertriebszentrums von Gap in Rugby, Großbritannien.


Der Gap-Store im Haussmann-Viertel von Paris - Google Street View


Das Unternehmen plant, sein Geschäftsmodell in Europa zu überarbeiten, indem es auf potenzielle Franchise-Partner setzt. Diese Strategie sieht vor, einen Teil der eigenen Aktivitäten auf Drittfirmen zu übertragen, um die Marktpräsenz in Europa aufrechtzuerhalten. Gap betreibt bereits rund 400 Franchise-Geschäfte in 35 Ländern. Aber angesichts des aktuellen Kontexts auf dem Bekleidungsmarkt und den starken Einschnitten, stellt sich die Frage, ob starke Partner wirklich Interesse zeigen werden.

"Den Teams, die unsere europäischen Aktivitäten am Leben erhalten, möchte ich für ihr Verständnis während dieses Prozesses danken und ihnen im Namen des Managementteams meine Wertschätzung aussprechen", erklärte Gap Chef Mark Breitbart als er die betroffenen Mitarbeiter am 20. Oktober per Videokonferenz informierte.

In Frankreich gibt es derzeit noch 19 Verkaufsstellen, zehn davon in Paris. Die Zahl der französischen Geschäfte wurde bereits 2019 mit der Schließung von acht Geschäften und dem Abbau von 250 Stellen reduziert. Dies war Teil eines umfassenden Plans für internationale Schließungen, der insgesamt 230 Verkaufsstellen vorsah. Im Sommer 2020 wurde eine neue Rationalisierungsphase angekündigt, wobei für 2021 225 Schließungen geplant sind: der mögliche Ausstieg aus dem europäischen Markt wäre somit Teil dieses Plans.

Der in San Francisco ansässige Konzern, der zur Bewältigung der Krise 500 Millionen US-Dollar geliehen hat, musste im zweiten Quartal, das im August endete, einen Rückgang seiner Gesamtumsätze um 18% hinnehmen, wobei die Aktivitäten im Filialnetz um 48% stark zurückgingen, während seine E-Commerce-Umsätze gleichzeitig um 95% stiegen. Auf dem europäischen Kontinent sank der Umsatz von Gap innerhalb eines Jahres fast um die Hälfte und fiel von 131 Millionen US-Dollar im zweiten Quartal 2019 auf 70 Millionen US-Dollar im gleichen Zeitraum des Jahres 2020.

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